Dormagen Mehr Bio-Strom für Dormagen

Dormagen · Im Kölner Norden, direkt an der Stadtgrenze zu Dormagen, baut die RheinEnergie eine neue Biogasanlage. Das Kraftwerk soll Strom und Wärme für die Region erzeugen. An dem Projekt sind Dormagener Landwirte beteiligt.

 Beim Spatenstich (v.l.): RheinEnergie-Geschäftsführer Rudolf Esser, Grünen-Politikerin Cornelie Wittsack-Junge, Ingenieur Marcel Schonebeck und RheinEnergie-Vertriebsvorstand Uwe Schöneberg.

Beim Spatenstich (v.l.): RheinEnergie-Geschäftsführer Rudolf Esser, Grünen-Politikerin Cornelie Wittsack-Junge, Ingenieur Marcel Schonebeck und RheinEnergie-Vertriebsvorstand Uwe Schöneberg.

Foto: Berns

Der Boden ist schon planiert, jetzt rollen die Bagger für die neue Biogasanlage der RheinEnergie, die an der südlichen Stadtgrenze von Dormagen entsteht. 3000 Haushalte soll das Kraftwerk ab Ende des Jahres mit Strom versorgen. 1000 Wohnungen mit erneuerbarer Energie aus der Biogasanlage beheizt werden. "Aus der Region in die Region", sagte RheinEnergie-Vertriebsvorstand Uwe Schöneberg gestern beim Spatenstich über das Konzept des neuen Kraftwerks.

Nach Dormagen wird dann nicht nur Strom fließen, sondern auch Wärme. Denn die RheinEnergie hat mit der Energieversorgung Dormagen einen Kooperationsvertrag geschlossen. Beteiligt an dem Projekt sind auch drei Landwirte aus Dormagen. Gemeinsam mit weiteren Bauern aus Köln und Pulheim werden sie das neue Kraftwerk mit Energiepflanzen beliefern, etwa mit Mais. Dass auch die Zulieferer aus der Region kommen müssen, war eine der Bedingungen, die der zuständige Bezirksausschuss Köln-Chorweiler an den Bau der Anlage im Stadtteil Roggendorf-Thenhoven geknüpft hatte. Die Bürgermeisterin des Bezirks, Grünen-Politikerin Cornelie Wittsack-Junge, ist heute überzeugt von dem Projekt: "Es werden keine Monokulturen und kein Genmais angebaut, das war uns wichtig", sagt sie. Zudem ermögliche die Biogasanlage vielen Landwirten neue Absatzmöglichkeiten. "Für sie stärkt sich die Wirtschaftsgrundlage", sagt Wittsack-Junge.

Neue Jobs werden durch die Anlage jedoch keine entstehen, denn der Betrieb läuft fast vollständig automatisch — und das, obwohl die Anlage fast so groß sein wird wie ein Fußballfeld. "Zwei Mitarbeiter reichen aus", erläutert der technische Leiter Marcel Schonebeck von der Firma BioConstrukt, die mit dem Bau der Anlage betraut ist. Die Arbeiter kümmern sich um die Steuerung und Wartung des Kraftwerks. Nur das Verladen der Energiepflanzen vom Silo in die Container der Biogasanlage erfolgt noch manuell.

20. 000 Tonnen Mais sollen laut RheinEnergie pro Jahr verarbeitet werden. Die Produktion läuft dann non-stop, 24 Stunden am Tag in der Anlage, deren Wärme- und elektrische Leistung jeweils 1200 Kilowatt umfasst. Der Bau der Biogasanlage in direkter Nachbarschaft zu Hackenbroich wird bis zum Herbst dauern, dann startet die RheinEnergie erste Testläufe im neuen Kraftwerk. Die Inbetriebnahme ist für Ende Dezember geplant. Bio-Strom und -Wärme werden dann insgesamt in rund 4000 Haushalte fließen.

(NGZ)
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