Dormagen Martinsmarkt im Kloster
Dormagen · Am Wochenende lockte der zweite Martinsmarkt in den Klosterhof von Knechtsteden. Über 2000 Besucher kamen, um am Samstag den Martinsumzug zu verfolgen und am Sonntag ausgiebig Kunsthandwerk zu begutachten.
Es duftet süß in der Theaterscheune des Klosters Knechtsteden. Und man merkt schnell: Die Besucher des zweiten Martinsmarktes sind schon richtig in Weichnachtsstimmung. Hier wird bei glänzenden Stoffsternen gestöbert, dort ein extrawarmer Schal für die kalte Jahreszeit gesucht. Die urige Theaterscheune und der Bullenstall, in denen über 50 Aussteller die Besucher zum voradventlichen Shopping einladen, sind brechend voll. Über mehr als 2000 Besucher freut sich Veranstalter Jürgen "Archie" Deneke am gesamten Wochenende.
Viele hat bereits am Samstag das große Martinsfest gelockt. Messdiener spielten an verschiedenen Stationen über den gesamten Klosterbereich verteilt das Leben des Heiligen nach — von dessen Geburt an. Im Anschluss daran gab es für die jungen Besucher, die eine Laterne dabei hatten, zur Belohnung einen Weckmann.
Auch am Sonntag kommt das Programm nicht zu kurz. Als am Nachmittag das große Feuer im Klosterhof zu brennen beginnt, bildet sich schnell ein Kreis drumherum. Wie eine Gruppe Indianer auf dem Kriegspfad stehen Kinder und Erwachsene mit langen Stöcken um die Feuerschale herum und warten darauf, ihr Stockbrot in die Glut halten zu dürfen. Nicht nur am Feuer, auch an den Verpflegungsständen wärmen sich die Besucher bei Glühwein und heißen Waffeln.
Dann schlängeln sie sich weiter durch die Menschenmassen, vorbei an Ständen mit Plüschteddys und Puppen und weiter zum Original Stürzelberger Bauernkäse. Hier riecht es würzig — zahlreiche Schälchen mit Probierstücken stehen bereit, vom dunkel-gelben Käse bis zu Kräutervariationen. "Das hier ist schon was anderes als traditioneller Trödel", ist Elke Trefzger begeistert, die mit ihrem Mann Jürgen aus Rommerskirchen nach Knechtsteden gekommen ist.
Im Bullenstall präsentiert Erhard Decker kunstvoll aus dünnen Holzplatten hergestellte Stadtbilder. Von hinten durch kleine Lampen beleuchtet scheinen an seinem Stand die Sehenswürdigkeiten von Zons, aber auch die Dresdener Frauenkirche und der Kölner Dom den Besuchern entgegen. "Wir haben diesmal noch mehr auf Qualität geachtet und konnten sogar 20 Händler mehr als letztes Jahr gewinnen", freut sich Veranstalter Deneke.
Besonders glücklich sind die Kinder über die Miniatureisenbahn auf dem Gelände. Laut rattert es, als die drei Waggons immer wieder ihre Runden drehen und die Passagiere einfach nicht genug bekommen. "Die Kombination passt. Für mich gibt es die Stände, für die Kinder die Eisenbahn und das Stockbrotfeuer", freut sich Alexandra Herm.