Dormagen Martina Hermann-Biert ist jetzt Fachbereichsleiterin

Dormagen · Anderthalb Jahre hat die Kölnerin den Fachbereich für Jugend, Schule, Soziales und Wohnen kommissarisch geleitet.

Jetzt macht sie das, was sie bereits seit anderthalb Jahren gemacht hat: Martina Hermann-Biert leitet den Fachbereich für Jugend, Schule, Soziales und Wohnen, nun ganz offiziell und ohne den Zusatz "kommissarisch". Der Ernennung ging eine ganz klassische Bewerbung voraus. "Meine erste seit 30 Jahren", sagt die Wahl-Kölnerin. Zwei Konkurrenten aus den Reihen der Verwaltung hatte sie, die sich ebenfalls für den Job interessierten. "Das ist doch normal", sagt sie. Dass ihr Arbeitsfeld sich dennoch etwas geändert hat, liegt nicht an der neuen Position, sondern daran, dass es seit kurzem den neuen Fachbereich Integration gibt. "Das macht das Feld ein wenig übersichtlicher."

Seit 30 Jahren arbeitet Martina Hermann-Biert bei der Dormagener Stadtverwaltung. Die 58-Jährige, die in Köln-Bayenthal lebt, hat Sozialpädagogik studiert. Ihr erstes Betätigungsfeld in Dormagen: der Abenteuerspielpatz in Horrem. Sie wurde Bezirkssozialarbeiterin und übernahm 1990 die Leitung der Sozialen Dienste. Von 1994 bis 98 war Hermann-Biert Gleichstellungsbeauftragte, kehrte wieder zu den Sozialen Diensten zurück und wurde 2011 Leiterin des Jugendamtes. Maßgeblich beteiligt war sie am Konzept des "Dormagener Modells", das mittlerweile zehn Jahre alt, und das sie und ihr Kollege Uwe Sandvos auch heute noch immer wieder in anderen Städten vorstellen. "Mit diesem Präventionsmodell sind wir echt berühmt geworden", sagt sie nicht ohne Stolz. Dabei geht es darum, Eltern und ihr neu geborenes Baby mit einem Begrüßungspaket der Stadt zu besuchen. "Das ist keine Kontrolle, sondern einfach der Versuch, den Menschen die Angst vor dem Jugendamt zu nehmen. Wir sind nicht die, die den Eltern die Kinder wegnehmen wollen, sondern die, die helfend und beratend da sind, wenn es Probleme gibt. Wichtig ist, die Hemmschwelle abzubauen", sagt die neue Fachbereichsleiterin. In den vergangenen zehn Jahren wurden ungefähr 4500 Familien besucht. Heute am Altweibertag wird "die Neue" erst einmal zu einem Sektfrühstück einladen, dann geht es zum Rathaussturm und am Nachmittag wird in Köln weiter gefeiert. "Wir haben hier tolle Konzepte, ich habe ein gutes Team und freue mich auf die weiteren Herausforderungen", sagt die leidenschaftliche Doppelkopfspielerin, die auch gern wandert und Ski fährt.

(NGZ)
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