Dormagen Maria Decker ist neue Chefin der Landfrauen

Dormagen · Bei den Landfrauen gibt es gleich zwei Neuerungen: Vorsitzende ist Maria Decker und es gibt jetzt nur noch den Ortsverband Dormagen.

 Der neue Vorstand des Landfrauenverbandes: (v.l.) Irmgard Küpper, Rita Inhoffen, Maria Decker und Nicole Königs.

Der neue Vorstand des Landfrauenverbandes: (v.l.) Irmgard Küpper, Rita Inhoffen, Maria Decker und Nicole Königs.

Foto: Linda Hammer

Nievenheim, Delrath, Gohr und Dormagen - das waren bis vor kurzem die vier Ortsverbände des Landfrauenverbandes im Dormagener Stadtgebiet. Waren, denn die haben sich Ende November zum Ortsverband Dormagen zusammengeschlossen. 90 Frauen sind dort Mitglieder, und die haben die Hackenbroicherin Maria Decker zu ihrer neuen Vorsitzenden gewählt. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen ist die 55-Jährige seit fast 20 Jahren im Verband, zum anderen hat sich die Landwirtin in den beiden vergangenen Jahren bereits aktiv an der Vorstandsarbeit beteiligt. "Da lag es natürlich nah, mich zu fragen, ob ich nicht den Vorsitz übernehmen möchte", sagt Maria Decker und lacht.

Ein Wechsel an der Spitze des Ortsverbandes war notwendig geworden, da die langjährige Vorsitzende Hildegard Leuffen nicht mehr antreten konnte. "Das ist in unserer Satzung so festgeschrieben: Wer 65 Jahre und älter ist, kann nicht mehr im Vorstand sitzen", erklärt Decker und spricht dann ein Problem an, das wohl nicht nur die Landfrauenverbände im Rhein-Kreis haben: "Es wäre schön, wenn auch jüngere Frauen zu uns kämen", sagt sie. Denn, um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen, der Verband sei nicht nur für Frauen da, die in der Landwirtschaft arbeiten, sondern grundsätzlich für solche, die in ländlichen Gegenden wohnen oder aber sich dem Leben dort verbunden fühlen. Denn keinesfalls geht es bei den Treffen darum, wie ein Stall auszumisten ist oder ein Apfelkuchen am besten gelingt. Vielmehr geht es, wenn der "Hof" im Mittelpunkt steht, um betriebswirtschaftliche Fragen. Schließlich ist auch ein landwirtschaftlicher Betrieb ein Unternehmen. Oder aber es geht um Fragen der Ernährung, keinesfalls ein Thema, das nur Frauen auf dem Land interessiert.

Welchen Themen sich der frisch zusammengelegte Ortsverband bald widmen wird, wird der neue Vorstand (Rita Inhoffen ist stellvertretende Vorsitzende, Irmgard Küppers ist Schriftführerin und Kassiererin und Nicole Königs erstmals Beisitzerin) entscheiden. "Wir wollnen natürlich ein Programm zusammenstellen, in das wir alle einbinden können", sagt Maria Decker diplomatisch. Exkursionen, Vorträge gehören beispielsweise dazu. So haben die Frauen im vergangenen Jahr die Zuckerfabrik in Jülich und eine Biogasanlage kennengelernt.

Maria Decker kommt aus Zons und ist gelernte Chemielaborantin. Der Liebe wegen zog sie nach Hackenbroich, wo sie seit über 30 Jahren mit ihrem Mann Leo einen Ackerbaubetrieb leitet. In Zons steht sie aber heute noch regelmäßig bei den Märchenspielen auf der Bühne. Außerdem singt die zweifache Mutter im Chor "Da Capo" sowie im Kammerchor Knechtsteden. Und für ein Hobby ist die Hackenbroicherin besonders bekannt, und das sind ihre Wetterprognosen. "Das habe ich allerdings in den vergangenen Wochen vernachlässigt", gesteht sie - und gibt dennoch nach kurzer Bedenkzeit eine Prognose ab: "Auch dieses Jahr wird es im April und Mai wieder trocken und schön, während im Juni und Juli eher mit schlechtem Wetter zu rechnen ist. Richtig Sommer wird es daher erst ab August", so die Hobby-Meteorologin. Immerhin, besser als gar nicht.

(NGZ)
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