Blutrausch Marder tötet alle Hühner im Eselpark in Dormagen

Dormagen · Wegen der Stallpflicht waren die Vögel eingesperrt und einem eingedrungenen Mader ausgeliefert. Das Tier verfiel in einen Blutrausch und tötete alle 21 Hühner. Ein neuer Zaun soll die gefräßigen Räuber demnächst abhalten.

 Betreiber Peter Norff ist traurig über die Marder-Attacke. Neue Hühner sollen nach Zaunarbeiten im Eselpark aufgenommen werden.

Betreiber Peter Norff ist traurig über die Marder-Attacke. Neue Hühner sollen nach Zaunarbeiten im Eselpark aufgenommen werden.

Foto: A. Tinter, dpa, pixabay

Es ist zwar nur eine Vermutung, allerdings eine, die auf Tatsachen beruht: Ein Marder hat kurz vor Weihnachten über Nacht alle 21 Hühner, inklusive Hahn, des Eselparks Zons getötet. "Das ist sehr schade und sehr traurig", sagt Peter Norff, engagierter Betreiber des Paradieses für misshandelte Tiere an der Aldenhoven Straße 100. Die Spuren deuten auf einen Marder hin, vor allem das Blutbad, das er angerichtet hat, wie Norff erklärt: "Während Füchse sich nur die Beute holen, die sie auch fressen, geraten Marder oft in Blutrausch. Und hier waren Köpfe der Hühner abgebissen, die getöteten Tiere lagen herum." Hinzu kam, dass die Hühner wegen der Vogelgrippe nicht fliehen konnten: "Wegen der Stallpflicht waren sie im Innern, sonst laufen sie frei herum", so Norff.

Blutrausch: Marder tötet alle Hühner im Eselpark in Dormagen
Foto: Pixabay/dpa

In der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember geschah der tierische Überfall, der auf einen Schlag die Tiere im Eselpark um mehr als ein Drittel dezimierte: 21 der 57 Tiere. Neue Hühner sollen folgen, wenn die komplette Zaunanlage überarbeitet ist. Denn durch die starken Regenfälle, die vom Vordach auf die Erde geflossen sind, wurde der Zaun von der Natur "untergraben": "Eine Stelle des Stabgitterzauns war durch die heftigen Regenfälle in der Nacht wohl unterspült worden", sagt Norff, der sehr traurig ist, da gerade 15 Hühner aus einer "Ausstallung" in vermeintliche Sicherheit gebracht worden waren. Denn der Verein "Rettet das Huhn" sorgt dafür, dass ausgemusterte Legehennen vor dem Schlachter gerettet werden. "Wir werden weiter Hühner aufnehmen, wenn wir den Zaun fest einbetoniert haben", verspricht Norff. Bisher habe der Eselpark immer Glück gehabt. Dort untergebracht sind zurzeit acht Esel, ein Maulesel, drei Pferde, zwei Ponys, zwei Schweine, zwei Gänse, 13 Schafe, eine Ziege und vier Katzen.

Am 1. Januar 2017 geht ein neuer Förderverein an den Start - im Rahmen des Neujahrsempfangs im Eselpark. "Der Verein ist gegründet, die Satzung ist bereits beim Finanzamt, so dass einem Start am Sonntag nichts mehr im Weg stehen sollte", erklärte Peter Norff. Vorsitzender soll Andreas Behncke werden, der auf Facebook schon Werbung für den Förderverein Eselpark Zons macht: "Wir setzen Spenden und Beiträge natürlich zum Schutz, zur Pflege und Therapie körperlich und seelisch misshandelter Tiere ein. Wir haben schon viele Projekte im Kopf, doch zur Umsetzung benötigen wir Deine/Ihre Hilfe." Ab 2,50 Euro im Monat ist eine Mitgliedschaft möglich, 5 Euro im Monat wird bei erwachsenen Mitgliedern gewünscht.

"Ich freue mich darauf, dass der Eselpark - die Tiere und auch die Besucher - jetzt so gefördert wird", sagt Norff. Auch die Pläne, aus dem Eselpark ein Therapiezentrum zu machen, sind nicht vom Tisch: "Da werden wir bald Näheres vorzeigen können", sagt Norff, der bald am St.-Augustinushaus ein neues Projekt mit dem Europäischen Tier- und Narturschutz-Verein (ETN) starten möchte: "Dort sollen zwei Esel permanent leben", weist er auf die Verbindung von Tierschutz mit Therapie und Hilfe hin.

(NGZ)
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