Dormagen Malteser zeigen ihre Leistungsfähigkeit

Dormagen · Anlässlich der 60-Jahr-Feier der Malteser in der Erzdiözese Köln maßen sich die Helfer am Wochenende rund um das Kloster Knechtsteden. Dabei wurden die Ehrenamtler aus Dormagen Dritte, der Schulsanitätsdienst des NGK Fünfter.

Ein Mann hat einen Unfall beim Baumfällen: Die Kettensäge steckt in seinem Bein fest - eine klaffende, blutende Wunde. Die Helfer haben alle Hände voll zu tun, seinen Zustand zu erfassen und die Erstversorgung zu leisten. Andernorts stürzt eine junge Frau die Treppe herunter - Platzwunde am Kopf, offener Bruch am Sprunggelenk. Hier eilt der Schulsanitätsdienst herbei.

Was klingt wie ein nervenaufreibender Film, erlebten rund 100 Malteser in der Erzdiözese Köln jetzt bei ihrem großen Leistungswettbewerb auf dem Gelände des Klosters Knechtsteden. Zu ihrem 60. Geburtstag maßen sie sich im direkten Vergleich, bevor am Abend eine Feier in der Theaterscheune mit der kölschen Rockband "Kölschraum" als Dankeschön veranstaltet wurde.

Oftmals unermüdlich und ehrenamtlich sind sie dort, wo Hilfe dringend gebraucht wird. Sie unterstützen Menschen in den verschiedensten Notsituationen: Sie versorgen Verletzungen, übernehmen Transportdienste ins Krankenhaus, begleiten Demenzkranke, versorgen Menschen mit Nahrungsmitteln an den Malteser Tafeln und begleiten Sterbende und deren Familien.

"Der Leistungswettbewerb hat auch den Effekt, dass die Helfer ihre Schwachstellen erkennen und lernen, wie sie es besser machen können", erklärt Dominik Siegers, Sprecher des Malteser Hilfsdienstes Dormagen, der zum ersten Mal mit 15 Teilnehmern beim Diözesanwettbewerb dabei war und den dritten Platz hinter Köln und Meckenheim belegte. "Darüber hinaus dient er aber auch der Teambildung. Die Helfer sind den ganzen Tag über zusammen, arbeiten in Gruppen - das schweißt zusammen."

Dominik Siegers selbst hat im Schulsanitätsdienst begonnen und ist bereits seit neun Jahren aktiver Malteser. Schulsanitäter sind auch Melina Foltin (15), Tanja Munnecke (16) und Andreas Offer (16), die im Norbert-Gymnasium in Knechtsteden nach dem Rechten sehen. Gemeinsam mit ihren Mitschülern aus dem NGK belegten sie im Leistungswettbewerb den fünften Platz. "Es macht Spaß, Menschen zu helfen und das auch zu können. Davon profitieren wir nicht nur in der Schule, sondern auch auf dem Fußballplatz oder an allen anderen Orten", sagte Tanja. Und Andreas ergänzte: "Es ist eine gute Vorbereitung auf mein Medizin-Studium, das ich gerne nach dem Abitur beginnen möchte. Ich möchte Orthopäde werden."

Um Besuchern einen Überblick über das Gelände zu geben, boten die Malteser Führungen an. Oliver Röhrs ist Leiter der Notfallversorgung der Diözese Köln und erklärte die einzelnen Wettbewerbsstationen ganz genau. "Wir haben für den Schulsanitätsdienst acht und für die anderen beiden Kategorien sieben verschiedene Szenarien mit unterschiedlicher Komplexität."

Die Szenarien für den Schulsanitätsdienst stammen aus der "Trickkiste" von Susanne Wagner, die auf ihre große Erfahrung in der realistischen Unfalldarstellung zurückgreift und selbst beide Seiten kennt - Darsteller und Helfer. An jeder Station gab es Schiedsrichter, die die Malteser der Reihe nach bewerteten, eine direkte Nachbesprechung sorgte für den Übungseffekt.

(vest)
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