Dormagen Mahnmal-Aufstellung verzögert sich

Dormagen · Einen Termin für die Aufstellung der A57-Skulptur gibt es immer noch nicht. Denn noch wird an der Behelfsbrücke nach alten Kampfmitteln gesucht.

 Holger Hagedorn mit seiner Skulptur "Corpus Delicti".

Holger Hagedorn mit seiner Skulptur "Corpus Delicti".

Foto: lh

Der Sockel ist bereits da und der Findling platziert, ansonsten weist vor der Tankstelle an der Raststätte Nievenheim-Ost noch nichts auf die Skulptur des Künstlers Holger Hagedorn hin, die als Mahnmal an die Folgen der Brandstiftung von Februar 2012 erinnern soll. Unter der Autobahnbrücke der A57 hatten Unbekannte damals abgelegte Kunststoffrohre angezündet. Das führte zu einer extrem starken Rauchentwicklung und infolge zu einem Massenunfall auf der Autobahn, bei dem ein Mensch starb und 15 verletzt wurden. An den Toten soll der Findling erinnern, 15 weitere kleinere und ganz unterschiedliche an die Verletzten.

Hagedorns Kunstwerk, das den Namen "Corpus Delicti" trägt, setzt sich aus zwei unterschiedlich großen Flügeln zusammen, die aus den geschmolzenen Überresten der angezündeten Rohre bestehen. Der Künstler wartet schon seit Monaten darauf, grünes Licht für die Installation vom Landesbetrieb Straßen.NRW zu bekommen.

"Es gibt einen Vertragsentwurf zwischen Straßen.NRW und mir, in dem alle Kosten aufgeführt sind, die anfallen könnten, wenn das Mahnmal erst einmal steht", sagt Hagedorn. Er habe das Kunstwerk ehrenamtlich erstellt und könne nicht für größere Folgekosten aufkommen, sagt er. "Aber ich verstehe, dass Straßen.NRW sich absichern will. Schließlich gehört die Pflege und Erhaltung von Kunst nicht zu den primären Aufgaben des Betriebs", so Hagedorn weiter. Doch er geht fest davon aus, dass man sich einige. Einen genauen Termin für die Aufstellung gebe es noch nicht, sagt Norbert Cleve von Straßen.NRW. Das aber habe damit zu tun, dass die Bauarbeiten an der A57-Brücke zurzeit noch und bereits seit einigen Wochen ruhen. Der Grund: sogenannte "Verdachtsfälle", heißt Verdacht auf alte Kampfmittel.

Der hatte sich in einem ersten Fall als unbegründet erwiesen, mit dem zweiten beschäftigt sich augenblicklich und wohl noch weitere zwei Wochen eine Spezialfirma aus Münster. "Sollte auch dort nichts Bedrohliches gefunden werden, werden die Autofahrer Richtung Köln, die jetzt die äußere Behelfsbrücke nutzen, auf die mittlere umgeleitet", erklärt Cleve. Dann könnten die Arbeiten an der neuen Brücke beginnen. Und dann werde auch das Mahnmal aufgestellt.

(NGZ)
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