Dormagen Machbarkeitsstudie für Wassersportparadies beauftragt

Dormagen · Hamburger Experten sollen die Realisierung und die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Wildwasser-Kanals am "Strabi" untersuchen.

Auf dem Straberger See könnten einmal Olympia-Kandidaten heranwachsen. Bis es so weit ist, muss erstens das geplante Wildwasser-Zentrum dort gebaut sein und zuvorderst erst einmal die entsprechenden planerischen Weichen gestellt werden. Genau dieses ist in der vergangenen Woche geschehen. In einer Auftaktveranstaltung haben Vertreter aller an diesem ehrgeizigen Projekt beteiligten Gruppen das Vorhaben angeschoben und eine Machbarkeitsstudie verabschiedet. Sie ist notwendig, um festzustellen, ob ein olympiareifer Wildwasser-Kanal am Strabi entstehen kann oder ob es sich nur um ein Hirngespinst handelt.

"Wir haben darüber diskutiert und festgelegt, was genau Gegenstand dieser Machbarkeitsstudie sein muss", erklärte Beigeordnete Tanja Gaspers, die für die Stadt mit Vertretern des Wassersports, der Erftgemeinschaft der Kanuten (die rund 20 Vereine in der Region vertritt) und weiterer Experten am Tisch saß. Es geht zunächst einmal um eine Bestandsaufnahme, um die Ist-Situation in diesem großflächigen Areal. So wird unter anderem ermittelt, wie viel Kanuten an der Erft ihrem Sport nachgehen, wie sich deren Zahl perspektivisch verändern könnte. Ein zentraler Aspekt ist natürlich die Wirtschaftlichkeit: "Trägt das Konzept", stellt Gaspers fragend in den Raum, "welche Betreiberkonzepte sind dort möglich? Ist es finanzierbar und wenn ja wie?! Mit diesen und weiteren Fragestellungen wurde "fwi" beauftragt, eine Beratungsgesellschaft für die Freizeitwirtschaft mit Sitz in Hamburg. Die Stadt rechnet im März mit einem ersten Zwischenergebnis. Mitte des Jahres soll die Studie vorliegen und sich daraus weitere "Hausaufgaben" ergeben, wie Gaspers formuliert.

Mitte Dezember hatten Stadt und Rhein-Kreis mit den Plänen überrascht, am Straberger See ein Wildwasser-Zentrum mit künstlicher Trainings- und Wettkampfstrecke zu bauen. Eine Stätte für Hochleistungs-Kanuten und für Freizeitsportler. Diese Planungen sind beim WSC Bayer Dormagen gewachsen, der die Idee mit dem Landes-Kanuverband entwickeln soll. Der WSC blickt auf eine ruhmreiche Vergangenheit mit Olympia-Teilnehmern und Medaillengewinnern zurück. Schon bei der Präsentation wurde viel Gemeinsamkeit demonstriert. Denn Bürgermeister Erik Lierenfeld und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke übergaben damals jeweils ein Drittel der 17.100 Euro für zur Finanzierung der Machbarkeitsstudie an den Kanuverband, der sie in Auftrag gibt. Das restliche Geld zahlt das Land. Ein Indiz für das hohe Interesse an der Verwirklichung dieses Projektes, der später ein Landesleistungsstützpunkt sein soll. Beispielgebend für das Strabi-Projekt sind ähnliche Anlagen in Augsburg und Markkleeberg bei Leipzig. Letztere wurde für 11,9 Millionen Euro gebaut.

(schum)
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