Uhren, Playmobil und Computerspiele waren die Renner Lieferengpässe bei Kaffeemaschinen

Uhren, Playmobil und Computerspiele waren die Renner · Von Petra Schiffer Dormagener Einzelhändler sind mit dem Weihnachtsgeschäft "verhalten zufrieden". Umtausch läuft nur schleppend an. Das Hauptziel der WSD für das Jahr 2005 ist die Umsetzung des Projekts "Kinderfreundliche Innenstadt". Die Kunden griffen zu - und die Dormagener Einzelhändler sind ziemlich zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Umgetauscht wird wenig: Wer nicht genau wusste, was sich die Lieben zu Hause wünschen, kaufte lieber einen Gutschein. NGZ-Foto: H. Jazyk

Von Petra Schiffer Dormagener Einzelhändler sind mit dem Weihnachtsgeschäft "verhalten zufrieden". Umtausch läuft nur schleppend an. Das Hauptziel der WSD für das Jahr 2005 ist die Umsetzung des Projekts "Kinderfreundliche Innenstadt". Die Kunden griffen zu - und die Dormagener Einzelhändler sind ziemlich zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Umgetauscht wird wenig: Wer nicht genau wusste, was sich die Lieben zu Hause wünschen, kaufte lieber einen Gutschein. NGZ-Foto: H. Jazyk

Uhren, Playmobil und Computerspiele waren die Renner im Weihnachtsgeschäft der Dormagener Einzelhändler. Für Marken-Kaffee- und Espressomaschinen gab es zwischenzeitlich sogar Lieferengpässe, weil die Kaufleute von der großen Nachfrage überrascht waren. "Wir sind verhalten zufrieden und optimistisch", sagt Andrea Lemke, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen (WSD). Auch Detlef Becher vom Einzelhandelsverband Mönchengladbach-Neuss bestätigt: "Das Vorjahresergebnis wurde in den meisten Geschäften erreicht, einige meldeten sogar ein leichtes Plus." Auch die Innenstadt-Gastronomen sind zufrieden, an den Feiertagen waren die Restaurants zum Teil sogar ausgebucht. Für das Top-West-Gebiet bescheinigt IG-Vorsitzender Helmut Röder den Kunden in diesem Jahr einen Feinschmeckergaumen.

"Es wurde im Lebensmittelbereich viel Wert auf Qualität gelegt, die Medienbranche war der Renner", so Rödert. Die meisten Kaufleute seien mit der Kundenfrequenz in der Innenstadt sehr zufrieden gewesen, betont Lemke. "Die City war voll", sagt sie. Und nicht nur ein Großteil der Dormagener selbst sei in der Fußgängerzone unterwegs gewesen. "Wir hatten einen spürbaren Zuwachs aus den umliegenden Städten, vor allem Grevenbroich und Pulheim", erklärt die WSD-Vorsitzende. Das beweise, dass Dormagen nach wie vor ein interessanter Standort sei, der sich behaupten könne. "Die Fußgängerzone lebt, auch wenn wir Probleme haben", sagt Lemke. So wünschten sich viele Einzelhändler, dass in der Rathaus-Galerie endlich Ruhe einkehre: "Diese Galerie ist ein Angelpunkt in der Stadt, der auch für das Umfeld sehr wichtig ist, deshalb hoffen wir, dass Management und Geschäfte dort Wege finden, damit dieser Magnet attraktiv bleibt." Sorgen bereitet auch den Dormagener Kaufleuten das Internet als Verkaufsforum.

"Es gibt Kunden, die sich im Fachgeschäft ausführlich und mehrfach beraten lassen, anschließend den Artikel über das Internet kaufen, und wieder ins Fachgeschäft kommen, wenn sie Probleme haben oder etwas nicht funktioniert, das geht natürlich nicht", meint Andrea Lemke. Ein Trend der vergangenen Jahre hielt auch in der Adventszeit in Dormagen an: Die Kunden kaufen sehr gezielt und entscheiden sich lieber für einen Gutschein als etwas zu kaufen, von dem sie nicht sicher sind, ob es dem Beschenkten gefällt. Der WSD-Gutschein, den die Werbegemeinschaft erstmals zwei Wochen vor Weihnachten angeboten hat und der in allen angeschlossenen Betrieben gültig ist, sei ein durchschlagener Erfolg gewesen, so Lemke. "Innerhalb von 14 Tagen haben wir 150 Gutscheine verkauft, das ist enorm viel", sagt sie. Deshalb soll er auch über die Weihnachtszeit hinaus im Handel erhältlich sein. "Das ist einzigartig in Dormagen", betont die WSD-Chefin.

Weil Gutscheine beliebt waren, ist das Umtauschgeschäft nur sehr schleppend angelaufen. Einzige Ausnahme: Dessous. "Offenbar haben die Herren in diesem Jahr den Geschmack ihrer Partnerinnen häufig verfehlt", sagt Detlef Becher. Umsatzstark seien die letzten Tage des Jahres und auch der Januar, weil viele Menschen in der Stadt unterwegs sind, die Geld geschenkt bekommen haben - und dieses jetzt ausgeben. "Nach den Festtagen beginnt auch das Weihnachtsfest der Pragmatiker, die auf Reduzierungen gewartet haben", so Becher. Um den Umsatz in der Dormagener Innenstadt weiter zu stabilisieren, hat die WSD den Terminkalender im kommenden Jahr voll gepackt. Neben den großen Veranstaltungen Hüttenzauber, Michaelismarkt, Halloween-Shopping und "Schlaflos in Dormagen" wollen die Einzelhändler mit kleineren Aktionen vor allem in die Samstage investieren. "Das können ein Frühschoppen auf dem Rathausplatz, eine Oldtimer-Ausstellung oder ein Adventsfeuer sein, kleinere Events, die für Atmosphäre sorgen", so Lemke. Erklärtes Ziel der Innenstadt-Einzelhändler ist es für 2005, eine betont kinderfreundliche City zu werden - mit vielen Wickeltischen, Pampers, die bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden können, und einem Kinderteller in jedem Restaurant.

(NGZ)
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