Dormagen LED-Technik: 400.000 Euro sind Spar-Ziel

Dormagen · Insgesamt 4000 der 9000 Leuchten in Dormagen werden bis Februar 2016 ausgetauscht. Damit will die Stadt mehr als 400 000 Euro Stromkosten sparen. Für dieses Contracting-Projekt wurde sie von der Energieagentur ausgezeichnet.

 Straßenbeleuchtungs-Experte Lothar Brenner zeigt die alten runden Lampen, die gelbliches Licht ausstrahlen, und die neuen LED-Leuchten mit neutralem Weiß-Licht. Bis Februar 2016 werden 4000 Leuchten getauscht.

Straßenbeleuchtungs-Experte Lothar Brenner zeigt die alten runden Lampen, die gelbliches Licht ausstrahlen, und die neuen LED-Leuchten mit neutralem Weiß-Licht. Bis Februar 2016 werden 4000 Leuchten getauscht.

Foto: Hammer, Linda

Alte Straßenbeleuchtung modernisieren und gleichzeitig Stromkosten sparen - auf dieses Modell setzt die Stadt Dormagen. "Mit dem Austausch der Leuchtmittel über den Contracting-Vertrag hoffen wir, nicht nur die Anschaffungskosten über geringere Energiekosten herauszuholen, sondern vielleicht noch etwas mehr einzusparen", erläutert Lothar Brenner von den Technischen Betrieben Dormagen (TBD). Innerhalb von zwei Jahren - bis Februar 2016 - sollen insgesamt 4045 der rund 9000 Leuchten in Dormagen mit moderner, energiesparender LED-Technik umgerüstet sein - um geschätzte 436 000 Euro bis 2020 zu sparen.

Der Bauleiter für Straßenbau und öffentliche Straßenbeleuchtung hat im Vorfeld dieser Maßnahme eine Beleuchtungsdatenbank erstellt, in der er den Zustand und das Alter jeder Lampe in ganz Dormagen nachschauen kann. "35 Jahre alte Leuchten werden komplett entfernt, mit ihrem ganzen Leuchtenkopf vom Mast geholt und durch LED ersetzt", erklärt Lothar Brenner. Bei den moderneren Lampen - die zum Teil bis 2008 bereits gegen die Quecksilverdampfleuchten ausgetauscht wurden - ist ein Tauch noch nicht nötig.

Im März sind die ersten rund 1000 neuen LED-Leuchten in Dormagen eingetroffen. Sie werden nach und nach ausgetauscht, bis Februar 2016 sollen die TBD-Elektriker alle 4045 Leuchtmittel getauscht haben. "Wir haben in der Regel ganze Straßenzüge ausgetauscht, ausgehend von den Kabelverteilern jeweils rund 50 Leuchten", erklärt Brenner. Gebe es jedoch eine Schadensmeldung, könne es sein, dass diese Straße dann vorgezogen werde. Umgerüstet sind zum Beispiel die Straßen "Am Norfbach", Eschenweg und Zonser Straße. Die neuen Lampen geben ein weißes, aber kein hartes, sondern neutrales Licht ab - im Gegensatz zu den alten gelben Lichtquellen. "Das haben wir genau ausprobiert, denn die Sicherheit und die Ausleuchtung der Straße und des Gehweges müssen gewährleistet sein", betont Brenner.

Die Stromersparnis kommt daher, dass zum Großteil Natriumdampfleuchten mit 70 Watt, die mit ihrem Vorschaltsystem auf 83 Watt kommen, nun durch LED-Leuchten mit 27 Watt ersetzt und andere mit 50/61 Watt durch LED-Leuchten mit 20 Watt getauscht werden. "Mit den Einsparungen, die wir dadurch erzielen, können wir den Contractor, der in Vorleistung die Lampen finanziert, dann nach einem Jahr bezahlen", erklärt Brenner. Wenn die Stromeinsparung größer ist, als die vertraglich mit der Firma Luxsar vereinbarte Summe, kommt diese Einsparung der Stadt zugute.

Die Energieagentur NRW, eine neutrale, nicht-kommerzielle Einrichtung des Landes, die Kommunen und Unternehmen bei der Erschließung von Energieeffizienz-Potenzialen unterstützt, hat das Dormagener Straßenbeleuchtungs-Umrüsten zum "Projekt des Monats August" gewählt (die NGZ berichtete). Mit der Umstellung vieler Lampen auf LED habe die Stadt Dormagen "vorausschauend gehandelt - und ist manchen Kommunen in dieser Beziehung um mindestens zwei Schritte voraus", weist die Agentur auf das ab April 2015 EU-weit geltende Verkaufsverbot von Quecksilberdampflampen hin. Das hat Dormagen bereits berücksichtigt.

(NGZ)
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