Dormagen Land fördert Sportinternat

Dormagen · Die Landesregierung unterstützt die Erweiterung des Sportinternats Knechtsteden mit 854 000 Euro. Die restlichen 30 Prozent muss der Rhein-Kreis tragen. Die Bauarbeiten sollen bald beginnen und Ende 2011 abgeschlossen sein.

 Auch Spitzengolfer werden am Sportinternat in Knechtsteden ausgebildet: Trainer Günter Kessler (l.) mit Florian Kolberg. archiv: h. jazyk

Auch Spitzengolfer werden am Sportinternat in Knechtsteden ausgebildet: Trainer Günter Kessler (l.) mit Florian Kolberg. archiv: h. jazyk

Foto: NGZ

Der Bewilligungsbescheid war noch auf dem Postweg Richtung Kreisverwaltung, da verkündete das NRW-Sportministerium bereits die frohe Kunde im Internet: Die Landesregierung unterstützt den Rhein-Kreis Neuss bei der Erweiterung des Sportinternats Knechtsteden in Dormagen mit 854 000 Euro. Den Rest, 30 Prozent oder 366 000 Euro, muss der Rhein-Kreis Neuss tragen.

Geplant ist ein neuer Unterkunftstrakt für zusätzlich 18 Internatsplätze. Dies ist erforderlich, da die bestehenden 20 Internatsplätze – 19 Sportler, ein Betreuer – stets ausgebucht sind, und in den vergangenen Jahren viele Interessierte warten mussten. Überrascht zeigte sich Thomas Schütz, Leiter des Kreissportamts, über die Zuwendung gestern nicht: "Es hat viele Vorgespräche gegeben." Laut Schütz soll mit den Rohbauarbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Fertigstellung soll Ende 2011 erfolgen.

Das Norbert-Gymnasium in Knechtsteden ist als sportbetonte Schule eine Schule im Verbundsystem "Schule und Leistungssport" mit den Schwerpunktsportarten Handball, Leichtathletik, Fechten, Ringen und künftig auch Golf. Die Bindung der Plätze an eine bestimmte Sportart besteht laut Josef Zanders, Leiter des Norbert-Gymnasiums, aber nicht mehr: "Das Land hat diese Festlegung aufgehoben. Wir wollen Spitzensportler." Auf diesen Schwerpunkt legt auch Sportamtsleiter Thomas Schütz wert: "Entscheidend ist die Qualität." Damit gemeint Sportler, im besten Fall sogar international etablieren können. Die Auswahl trifft letztendlich der Trägerverein, der auch die Betriebsträgerschaft übernimmt. "Wir wollen weiteren sportlichen Nachwuchstalenten eine bessere Möglichkeit bieten, Leistungssport und Bildungsweg zu vereinbaren", so Sportministerin Ute Schäfer. In diesen Schulen können junge Leistungssportler Schulbildung und Trainingsprogramm kombinieren. "Beides ist für die Doppelkarriere in Schule und Leistungssport wichtig. Wir wollen, dass unsere Sporttalente auch einen guten Schulabschluss erhalten", sagte die Ministerin. Nur wenn die Talente Unterstützung bei der Bewältigung des Schulalltags erhielten, könnten sie zielstrebig Leistungssport betreiben – und den Sportstandort Rhein-Kreis Neuss voranbringen. Von den derzeit 19 in Knechtsteden wohnenden Sportlern starten immerhin 17 für den Rhein-Kreis Neuss. Angst, die 18 neue Plätze nicht belegen zu können, hat Schütz nicht. Es gab immer Wartelisten. "Und wir haben noch nicht mal in einer Verbandszeitschrift geworben."

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(NGZ)
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