Dormagen L 280 — die Unfallstrecke

Dormagen · Die Landstraße 280 zieht sich von der B 9 bis Anstel quer durch Dormagen. Sie zählt gleich mit mehreren Kreuzungen zum gefährlichsten Unfallschwerpunkt in Dormagen und im Rhein-Kreis Neuss.

 Immer wieder eieignen sich auf der Landstraße 280 schlimme Unfälle.

Immer wieder eieignen sich auf der Landstraße 280 schlimme Unfälle.

Foto: NGZ

Wer aus Nievenheim kommt und an der Kreuzung zur Landstraße 280 nach links Richtung Dormagen einfahren will, lebt gefährlich. Das Linksabbiegen kann zum Horrorszenario werden — es besteht höchste Unfallgefahr. Allein im vergangenen Jahr krachte es dort 57 Mal (in diesem Jahr bisher 34 Mal) — trauriger Spitzenwert im Rhein-Kreis Neuss. 56 Verletzte gab es zu beklagen — die meisten mussten stationär im Krankenhaus bleiben. Daran hat sich auch kaum etwas geändert, seitdem dort nicht mehr direkt auf die Autobahhn Richtung Köln aufgefahren wird.

Doch das ist nicht der einzige Unfallschwerpunkt. An der Hit-Markt-Kreuzung nur wenige hundert Meter entfernt: Dort kam es im vergangenen Jahr laut Polizeisprecher Hans-Willi Arnold zu 15 Unfällen mit Verletzten (in diesem Jahr bis Ende Juli sieben Unfälle). Das Problem auch dort: Fehler beim Abbiegen. Im April erst kam dort ein Kradfahrer ums Leben.

Kurt Koenemann, Leiter der Dormagener Wache, erläuterte bereits bei der Vorstellung des Jahresberichts der Polizei: "Auch an dieser Kreuzung ist eine Lösung schwierig, zumal eine Linksabbieger-Ampel bereits eingerichtet ist." Auch dort kommt es zu mächtigen Rückstaus — und mancher versucht trotz des hohen Risikos noch über die Kreuzung zu kommen. Koenemann und Arnold appellieren an die Geduld der Autofahrer: "Sicherheit ist die Maxime." Die Polizei will an dieser Stelle verstärkt Präsenz zeigen. Arnold: "Das schärft die Aufmerksamkeit."

Schließlich hat sich ein weiterer Unfallschwerpunkt an der L 280 herausgebildet: An der Kreuzung (Walhovener Straße) zur Bundesstraße 9 (Europastraße) direkt an der Polizeiwache. Allein im vergangenen Jahr krachte es dort 14 (acht) Mal mit fünf Leicht- und sieben Schwerverletzten. Unfallursache wie gehabt: Fehler beim Linksabbiegen. Die Polizei ist machtlos. Die einzigen Mittel: An die Vernunft der Autofahrer zu appellieren, zur Vorsicht aufzurufen und Präsenz zu zeigen. Aber da stoßen die Beamten schnell an personelle Grenzen.

Für den absoluten Unfallschwerpunkt an der Kreuzung mit der L 380 und dem Zubringer zur Autobahn (Franz-Gerstner-Straße) allerdings sieht Koenemann eine bauliche Möglichkeit zur Lösung der dortigen Verkehrsprobleme: Ein großer Kreisverkehr könnte das Problem grundlegend lösen. Damit würden die Linksabbieger sicher geleitet." Auch die Problematik, dass die Kreuzung auf einer Kuppe liegt und damit von allen Seiten schwer einsehbar ist, würde damit entschärft. Allerdings müsste der Kreisverkehr auf der Kuppe recht groß und damit teuer werden. Es wären einige Aufschüttungen notwendig. Konkret geplant ist nichts. Das wäre ein Feld für die Politik.

(NGZ)
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