Dormagen Kurth recycelt nachhaltig

Dormagen · Die Aluminium-Schredderanlage der Kurth-Tochter WMR an der Edisonstraße ist generalüberholt worden. Nach Angaben des Entwicklers sind die Sicherheitsvorkehrungen vorbildlich. Davon konnten sich Partner überzeugen.

 Gregor und Vater Dieter Kurth vor dem generalüberholten Schredder am Standort an der Edisonstraße.

Gregor und Vater Dieter Kurth vor dem generalüberholten Schredder am Standort an der Edisonstraße.

Foto: Hans Jazyk

Eine karge Einfahrt an der Edisonstraße. Ein aus Containern zusammengesetztes Firmengebäude. "Kurth Aluminium — Fortschritt durch Rückgewinnung" prangt auf einem Aufsteller, der ein wenig verloren auf einem Grünabschnitt steht. "Das ist unsere Unternehmensphilosophie" sagt Gregor Kurth (29), Bruder von Geschäftsführer Boris Kurth und der technische Experte bei der Kurth Gruppe. Kürzlich empfingen sie Mitglieder des Vereins "Aluminium und Umwelt im Fenster und Fassadenbau" A/U/F — überwiegend aus der Metallbauindustrie —, um ihnen unter anderem die generalüberholte Schredderanlage der WMR Recycling GmbH der Kurth-Gruppe an der Edisonstraße zu präsentieren.

Nach eigenen Angaben bezweckt der A/U/F die nachhaltige Förderung der Entsorgung und Aufbereitung ausgebauter Bauelemente und Bauprofile, von Fenstern, Türen und Fassaden aus Aluminium zum Zweck der Materialwiederverwendung.

Die Kurth Gruppe hat sich darin als Generalpartner des europaweit tätigen Recycling-Unternehmens TSR für die Aufarbeitung des Aluschrotts hervorgetan. Metallbauer, die dem Verein angehören, können durch ein Zertifikat nachweisen, dass sie ihre Wertstoffe aus einem geschlossenen Kreislauf beziehen. "Da gibt es viele Kommunen, die darauf wert legen", meint Gregor Kurth.

Er hat die "einzigartige" Anlage entworfen, in der aus Aluminiumschrotten Alu-Shredder gewonnen wird. Im Drei-Schichtbetrieb, wovon in zweien produziert wird, zerkleinert die Anlage Alu-Schrottteile und trennt sie mechanisch von Eisen und Kunststoffbestandteilen. Der Shredder geht direkt wieder zurück in die produzierende Industrie. Dabei ist es Gregor Kurth wichtig klarzustellen: "Wir produzieren ebenfalls. Unser Endprodukt ist kein Schrott, es ist hochwertiges Aluminium, kann ungefiltert wieder verarbeitet werden."

Seine mechanische Anlage verbrauche nur etwa fünf Prozent der Energie thermischer Alu-Recycling-Anlagen, sagt Gregor Kurth. Das sind zwar immer noch zwei Megawatt im Jahr, aber "fünf Prozent sind fünf Prozent".

Stolz präsentiert er die Sicherheitssysteme an der Schredderanlage — der nicht ohne Ohrenstöpsel zu nahe gekommen werden sollte. 490 Voralarme seien installiert. Nach den drei schweren Zwischenfällen — zuletzt 2009 die Explosion der Recycling-Anlage am Standort Robert-Bosch-Straße, weswegen der Betrieb stillgelegt werden musste — habe man erkennen müssen, dass die Gewinnung feinkörnigen Aluminiums nicht "sicher" gewährleistet werden könne. Die Anlage an der Edisonstraße sei "auf dem neuesten Stand der Technik".

(NGZ)
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