Kunstwerke in Dormagen „Drei–D“-Ausstellung im Kreismuseum

Zons · Im Rahmen der Ausstellung bringen Jugendliche aus Dormagen ihre Gedanken zum Ausdruck. Initiatoren des Projektes sind der Verein „Ikar“ und der Internationale Bund.

 Anna Leis und Marina Gerber eröffneten die Ausstellung vergangene Woche.

Anna Leis und Marina Gerber eröffneten die Ausstellung vergangene Woche.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Zons lässt sich mit vier Worten beschreiben: „Diversität, Digitale Zukunft, Darstellung“. Die  „Drei D“-Ausstellung präsentiert die Ergebnisse eines neuen Projektes des Vereins „Ikar“ und des Internationalen Bundes (IB).

Im Rahmen des Projektes setzen sich Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren mit den Themen Antidiskriminierung, Nationalität, Sexualität, geschlechtliche Identität, Religionszugehörigkeit und gesellschaftliche Vielfalt kreativ auseinander. Der Schwerpunkt dabei lag in der Entwicklung der Toleranz der Jugendlichen sowie in der Persönlichkeitsentwicklung und der Erweiterung von sozialen Kompetenzen. Es entstanden Fotografien, Collagen und Reportagen, außerdem wurden persönliche Geschichten geschrieben, die später als gemeinsames Hörbuch dargestellt wurden.

Die zahlreichen Kunstwerke der Jugendlichen entstanden in diesem Jahr unter Leitung der Dozentin Marina Gerber sowie der Ikar-Vorsitzenden Anna Leis. Bereits im fünften Jahr dürfen Kinder und Jugendliche, die an den Projekten teilnehmen, ihre Werke im Kreismuseum Zons ausstellen. „Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit und froh, dass wir trotz der Corona-Pandemie in diesem Jahr im Museum ausstellen dürfen“, sagt Leis. Gerber fügt hinzu: „Es ist immer wieder wunderschön in diesen Räumlichkeiten zu sein und auch für die Kinder und Jugendlichen ist es etwas ganz besonderes ihre Arbeiten ausgestellt zu sehen.“

Jahr für Jahr überlegen die beiden Institutionen sich neue Themen und Ideen, welchen sich die Jugendlichen dann künstlerisch widmen dürfen. Die Projektphasen finden an Wochenenden und in den Ferien statt. Das Angebot basiert auf Flyern, Mund-zu-Mund-Propaganda und richtet sich sowohl an die Mitglieder des Vereins, als auch an alle anderen Kinder. In diesem Jahr stand man im Austausch mit der Fraueninitiative „Puzzle-Frauen“, was zu einem Zuwachs an Kinder mit türkischem und arabischen Migrationshintergrund führte.

In diesem Jahr setzte das Projekt sich insbesondere mit aktuellen Themen auseinander. „Wir fanden es sehr interessant zu sehen, was die Teilnehmenden sich unter den drei Begriffen vorstellen konnten“, beschreibt Gerber. „Wir haben uns gemeinsam Gedanken darüber gemacht, wie die Welt in 100 Jahren aussehen könnte.“ Die Gedanken der Jugendlichen seien laut der Pädagogin „beeindruckend“ gewesen: „Sie sehen keine heile und rosa Welt, sondern betrachten das Ganze teilweise sogar traurig. Viele von ihnen sind in Sorge um die Welt und haben diese Themen in ihren Kunstwerken zum Ausdruck gebracht.“

Anna Leis ist der Meinung, dass es wichtig sei, Jugendlichen und Kinder vermehrt zuzuhören: „Man sollte die Vielfalt der Jugendlichen mitnehmen. Sie sind sehr interessiert und müssen einen ständigen Einfluss an Informationen verarbeiten.“ Eine der Teilnehmerinnen beschreibt: „Es war ein tolles Projekt, einige Workshops fanden durch die Pandemie online statt, doch uns haben die Veranstaltungen vor Ort deutlich besser gefallen. Der Austausch ist einfacher.“ Museumsleiterin Karina Hahn sagt: „So ein Projekt kann man doch nur unterstützen.“

Im Rahmen des Projektes findet zudem jeweils eine Studienfahrt statt: „In diesem Jahr kamen wir nicht besonders weit, denn wir haben dem Radio- und Phonomuseum Dormagen einen Besuch abgestattet. Es war ein toller Tag und sehr inspirierend für uns alle“, so Leis. 14 Kinder dürfen in jedem Jahr an dieser kreativen Zusammenarbeit teilnehmen.

 Die Kinder und Jugendlichen durfte ihre Darstellungsform selber wählen.

Die Kinder und Jugendlichen durfte ihre Darstellungsform selber wählen.

Foto: kiba

Die Studioausstellung ist noch bis zum 28. November im Kreismuseum Zons zu sehen sein. Das Projekt wird außerdem unterstützt von der TGD (Türkische Gemeinde in Deutschland) und der Institution „Mein Land – Zeit für Zukunft“ im Rahmen des Programm „Kultur macht stark“, diese Bündnisse für Bildung werden gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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