Kultur in Dormagen Mehrheit lehnt Sonntagsöffnung der Stadtbibliothek ab

Dormagen · In Dormagen ist die Sonntags-Öffnung der Stadtbibliothek vom Tisch. Die SPD, die dies beantragt hatte, reagiert enttäuscht.

 Die Stadtbibliothek bleibt sonntags weiterhin geschlossen, ein Konzept zur Öffnung wurde nicht genehmigt.

Die Stadtbibliothek bleibt sonntags weiterhin geschlossen, ein Konzept zur Öffnung wurde nicht genehmigt.

Foto: Hammer, Linda (lh)

. Diese Absicht resultierte aus einer Anfrage der SPD vom vergangenen Oktober an die Verwaltung, ob es Möglichkeiten gäbe, die stark frequentierte Kultureinrichtung „personal- bzw. nahezu kostenneutral auch sonntags zu öffnen“. In einem Dringlichkeitsbeschluss wollte Bürgermeister Erik Lierenfeld von den Ratsfraktionen dafür jetzt die Zustimmung, um beim Land Fördergelder beantragen und damit ein entsprechendes Konzept erarbeiten zu können. Doch CDU, Zentrum, FDP und FDB/EHFD lehnten ab. Enttäuscht reagierte SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Behncke, der die Ablehnung als „verpasste Chance“ bezeichnete.

„Mit Fördermitteln von etwa 15.000 Euro und einem Eigenanteil von lediglich rund 1700 Euro wäre die Öffnung der Stadtbibliothek auch an Sonntagen unserer Meinung nach durchführbar gewesen“, sagte der kulturpolitische SPD-Sprecher Uwe Schunder, „ohne damit die fest angestellten Mitarbeiter zusätzlich zu belasten“. „Gerade Familien, Alleinerziehende und stark beanspruchte Berufstätige können die Bibliothek oft nicht während der aktuellen Zugangszeiten nutzen“, sagt Michael Dries, jugendpolitischer Sprecher der SPD. Dies war einer der Gründe, warum die NRW-Landesregierung im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt hat. Dafür hat sich auch Heike Troles, CDU-Landtagsabgeordnete für Dormagen, stark gemacht.

Die CDU stößt sich an einer weiteren Öffnung von Sonntagen. „Das ist uns ein Dorn im Auge“, sagte Fraktionsvorsitzender Kai Weber. Er übte in diesem Zusammenhang Kritik an der Form der Entscheidungsfindung: „Im Rahmen dieser Dringlichkeitsentscheidung war lediglich mit Ja oder Nein zu zu antworten. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in einer normalen Ratssitzung einen Kompromiss gefunden hätten.“ Eindeutig gegen eine Sonntagsarbeit für die Mitarbeiter sprach sich auch Hans-Joachim Woitzik (Zentrum) aus. „Das geht einfach zu weit.“ Zudem sei eine solche Ausweitung mit einem erheblichem finanziellen und personellen Aufwand verbunden.“ Woitzik: „Wir wissen doch angesichts der aktuellen Lage noch gar nicht, was finanziell auf die Stadt zukommen wird, und ob wir uns so etwas künftig überhaupt noch leisten können.“

(schum)
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