Dormagen Küster, Organist und Chorleiter

Dormagen · Im Seelsorgebereich Dormagen-Nord koordiniert Hans Clemens als Küster die Einkäufe von Kerzen, als Organist hilft der Organist von St. Pankratius in anderen Kirchen aus. Als Dirigent steht er heute in Neuss auf der Bühne.

 Organist Hans Clemens an seinem Arbeitsplatz auf der Empore von St. Pankratius. Der 64 Jahre alte Nievenheimer ist auch als Küster für die Gemeinde zuständig. Heute Abend dirigiert er die Neusser Grenadiersänger.

Organist Hans Clemens an seinem Arbeitsplatz auf der Empore von St. Pankratius. Der 64 Jahre alte Nievenheimer ist auch als Küster für die Gemeinde zuständig. Heute Abend dirigiert er die Neusser Grenadiersänger.

Foto: HANS JAZYK

Seine Aufgaben bezeichnet Hans Clemens gern mit "Ich bin K-O-Ch" — der 64 Jahre alte Nievenheimer ist Küster, Organist und Chorleiter. Während er für die ersten beiden Aufgaben im Seelsorgebereich Dormagen-Nord unterwegs ist, führt ihn die dritte heute Abend nach Neuss, wo er die Grenadiersänger dirigiert, die beim Majorsehrenabend auf der Bühne der Stadthalle Neuss singen werden. Seit 16 Jahren leitet Hans Clemens die Sängergemeinschaft, die auch bei der großen Königsparade am 26. August auf dem Neusser Markt für Unterhaltung sorgt.

Der 64 Jahre alte Dirigent der Grenadiersänger ist selbst Mitglied des Neusser Grenadierzuges "Münsterchor". Auch in Nievenheim ist er als Grenadier beim Zug "Cäcilia", der ebenfalls Kirchenchor-Wurzeln aufweist, aktiv. "Ich kann von mir behaupten, immer schon Grenadier gewesen zu sein", sagt Clemens lachend.

Am Schützenfest im Rheinland schätzt er den Gemeinschaftssinn und das über das reine Feiern hinausgehende Engagement der Schützen füreinander: "Es ist schön zu sehen, dass auch ältere Schützen oder Witwen nicht vergessen werden, sondern selbstverständlich in das Zugleben integriert werden", sagt Clemens.

Dass er Musiker werden wollte, stand für Hans Clemens bereits in jungen Jahren fest. Schließlich war sein Vater Joseph ebenfalls Musiker, und auch sein älterer Bruder trat bereits als Kammermusiker auf, als Hans Clemens noch ein Kind war. Anders als seine Verwandten zog es ihn zu den Tasteninstrumenten Klavier und Orgel.

Der gebürtige Nievenheimer machte nach dem Besuch der Volksschule am Gymnasium in Knechtsteden Abitur, um in Düsseldorf am damaligen Robert-Schumann-Konservatorium Kirchenmusik zu studieren. 1968 fand er seine erste Anstellung in Ratingen, allerdings war er dann viele Jahre freiberuflich als Musiklehrer tätig, bis er als Kirchenmusiker nach Nievenheim kam, wo er nun auch die Aufgaben des Küsters von St. Pankratius übernommen hat. Hans Clemens kümmert sich auch um Sammelbestellungen von Wein, Hostien und Kerzen für mehrere Gemeinden — "da macht es schon einen Unterschied, ob ich 100 oder 10 000 Kerzen ordere", erklärt Clemens. Zudem sorgt er für den Blumenschmuck von St. Pankratius.

Der Ehrensenator beider Karnevalsgesellschaften hat die Messe in Mundart am Karnevalssonntag etabliert und freut sich immer, Karnevalisten am Klavier bei Auftritten zu begleiten. Der dreifache Vater hat für die Nievenheimer Schützenkönige jeweils etwas Besonderes für die Schützenmesse vorbereitet: Er spielt ihre Lieblingslieder auf der Orgel: "Noch so wüste Schlager können ganz kirchenkonform klingen", sagt Clemens schmunzelnd.

(NGZ/ac)
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