Dormagen Künstlerin kämpft für saubere Umwelt

Dormagen · Mit selbst gestalteten Keramikfischen erzählt die Nievenheimerin Maria Helene Schwarz Kindergartenkindern Geschichten rund um das Thema Lebensraum Meer. Am Donnerstag war sie in der Kindertagesstätte St. Josef zu Gast.

 Künstlerin Maria Helene Schwarz brachte ihre Keramikfische mit in die Kindertagesstätte St. Josef in Delhoven.

Künstlerin Maria Helene Schwarz brachte ihre Keramikfische mit in die Kindertagesstätte St. Josef in Delhoven.

Foto: Hans Jazyk

Seit 13 Jahren sind die lustigen Keramikfische in allen Größen, Farben und Formen die ständigen Begleiter von Maria Helene Schwarz. Immer, wenn die Nievenheimerin einen Kindergarten oder eine Schule besucht, sind die 15 fantasievollen, selbst gestalteten Fische aus Ton mit von der Partie. Denn die Meeresbewohner sind die Hauptdarsteller in Schwarz' Projekt, schon den Jüngsten den Schutz der Meere nahe zu legen. Mit der Geschichte von Aquarella und ihren Fisch-Freunden Forella, Bobbel Blubb, Manta Rochen und Co. versucht die 69-jährige Künstlerin, die schon seit über 30 Jahren mit Ton arbeitet, Kindern nicht nur den Lebensraum "Meer" und seine Bewohner, sondern auch die Wichtigkeit einer sauberen Unterwasser-Welt darzulegen.

Am Donnerstagvormittag brachte Maria Helene Schwarz ihre Keramikfische in die Kindertagesstätte St. Josef in Delhoven. Rund 15 Kinder lauschten dem Abenteuer von Aquarella, deren Lebensraum von den Menschen mit Müll völlig verschmutzt wird. Doch Aquarella wird zur Künstlerin, findet einen Weg, um den Müll kreativ zu nutzen. Gemeinsam mit ihren Fisch-Freunden feiert sie ein Kostümfest, als plötzlich ein hungriger Hai auftaucht und alle auffressen will. Doch angesichts der verrückten Kostüme aus Müll macht er dann doch lieber einen Bogen um das Fest. Wer will schon solchen Müll im Bauch haben?

Mit Helene Schwarz' Keramikfischen wird aus der Geschichte ein Mitmach-Abenteuer, mit Fischen und Müll zum Anfassen. Da verwandelt sich die blaue Turnmatte in ein großes Meer, durch das Aquarella und ihre Freunde schwimmen – leider auch durch Müll. "Wichtig ist doch die Nachhaltigkeit für die Kinder, die so besonders groß ist", sagt die 69-Jährige. Auch nach über 13 Jahren ist sie noch mit vollem Elan dabei. "Die Kinder haben immer tolle Ideen und bringen sich ein", so die gelernte Buchhalterin. "Ich staune immer wieder, wie diszipliniert sie mitmachen."

In einer Mappe bewahrt sie viele Erinnerungsstücke an ihre Besuche in den Kindertagesstätten und Schulen auf. "Manche Kinder schreiben und entwickeln die Geschichte weiter, andere malen", sagt die Nievenheimerin, die ihr Projekt jedes Mal auf das Alter der kleinen Teilnehmer abstimmt. Sie freut sich über den bleibenden Eindruck, den Aquarellas Geschichte, die einst nach dem ersten gestalteten Fisch zufällig entstand, bei den Kleinen hinterlässt. Denn die ziehen aus der fantasievollen Geschichte genau die richtigen Schlüsse: "Man darf keinen Müll ins Meer werfen, aber auch nicht woanders hin", weiß die Gruppe der St.-Josef-Kita. "Und man muss seinen Müll immer wegräumen." Schließlich sollen Aquarella, Bobbel Blubb und Co. auch weiter im Meer leben können.

Als Andenken gestalteten am Ende alle gemeinsam unter der Regie von Maria Helene Schwarz einen Fisch aus Ton. "König Leopold" wurde der lachende Kollege mit der Krone auf dem Kopf sofort getauft, der nach dem Trocknen und Brennen einen Platz in der Delhovener Kita St. Josef erhalten wird – inmitten der Keramikfische, die sich durch Helena Schwarz dort schon in den vergangenen Jahren angesammelt haben. Sie will weitermachen und auch in Zukunft Kindertagesstätten und Schulen in der Region mit Aquarella und Co. besuchen: "Schließlich beginnt Umweltschutz auch schon im Kleinen und mit den Kleinsten."

(NGZ/rl)
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