Krisengespräch in Dormagen Stadt will bei Schulsanierung Qualitätsversprechen geben

Dormagen · Bei der Mitgliederversammlung der Stadteltern wurde auch nach Lösungen gegen Vandalismus und Verschmutzung gesucht.

Bei der Mitgliederversammlung der Stadteltern am Mittwoch Abend staunten die Elternvertreter der Dormagener Schulen nicht schlecht, wie ungeschönt Erster Beigeordneter Robert Krumbein die Situation rund um die (sanierungsbedürftigen) Schulen beschrieb. Er sprach ganz offen darüber was in diesem Jahr nicht leistbar sei – aufgrund des großen Projektumfangs und nicht zuletzt wegen fehlenden Personals. Die Eltern konnten gleichwohl auch Hoffnungsvolles mitnehmen, nämlich eion „Qualitätsversprechen“ der Verwaltung, kleinere Mängel sehr zeitnah zu beseitigen. Mittels einer „24-Stunden-Abhilfe“.

Hans-Jürgen Niehus, Vorsitzender der Stadteltern, sprach anerkennend von einem „ziemlich konstruktiven“ Gespräch. „Die Eltern haben den Unterschied zwischen den baulichen Großprojekten, die die Verwaltung stemmen muss, und den Instandhaltungen verstanden.“ Erschrocken zeigte sich Niehues jedoch von den Zahlen, die Krumbein nannte: Demnach wäre ein Personalschlüssel von 6,5 Stellen notwendig, um die Großprojekte bearbeiten zu können, vorhanden seien aber lediglich 2,5. Für die Instandhaltung sehe es etwas besser aus. Niehues: „Ich gehe davon aus, dass vor der Kommunalwahl baulich nicht mehr viel passieren wird, weil die Stellen nicht ausgeschrieben sind und vorher sicher nicht mehr besetzt werden.“ Er geht eher von einem Stillstand aus, diese Botschaft will der Elternvertreter des Leibniz-Gymnasiums auch seinem Schulleiter so kommunizieren. Die Ressourcen gingen, so beurteilt Niehues es, in die Sekundarschule, in die Planung für den Realschul-Neubau, den Lernort Horrem und die Regenbogenschule. Hinzu kämen, laut Beschluss des Schulausschusses auch die Grundschulen in Zons und Delhoven.

Neben dem „Qualitätsversprechen“  war die Einrichtung eines Arbeitskreises eine zweite Neuigkeit, die Schuldezernent Krumbein im Gepäck hatte. Darin soll es um die Gebäudeunterhaltung gehen und wie man gegen Vandalismus und Verschmutzungen vorgehen kann, die während der Schulnutzungszeiten entstehen. Die sind eklatant und gehen, betont Krumbein, „durch alle Schulen“. „Wir brauchen eine Blaupause und gelungene Beispiele aus anderen Städten“, sagt er. Im Gespräch mit (Stadt-)Eltern soll ein konsens darüber erzielt werden, Schüler, die Schulen beschädigen, zu sanktionieren. Krumbein: „Das Schulgesetz lässt auch den Schulverweis zu.“ Die Überlegungen im Rathaus gehen noch weiter: Als Schutz vor externen Vandalismus und vor Einbrüchen rückt auch eine flächendeckende Videoüberwachung in den Fokus.

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