Dormagen Krimiautor in der Kulturhalle

Dormagen · Jacques Berndorf verlegt seine Geschichten über Mord und Totschlag gerne in die beschauliche Eifel. Nun haben der Krimiautor und sein Kollege Ralf Kramp in der Kulturhalle aus seinen Büchern vorgelesen – und damit begeistert.

 Jacques Berndorf (r.) und sein Kollege, der Krimiautor Ralf Kramp, unterhielten die Besucher der Kulturhalle mit ihren Mordsgeschichten, die in der Eifel spielen.

Jacques Berndorf (r.) und sein Kollege, der Krimiautor Ralf Kramp, unterhielten die Besucher der Kulturhalle mit ihren Mordsgeschichten, die in der Eifel spielen.

Foto: h. jazyk

Denkt man an die Eifel, so kommen einem für gewöhnlich die schöne Landschaft und die idyllischen kleinen Orte in den Sinn. Keinesfalls denkt man an Mord und Totschlag. Um das eine mit dem anderen zu vereinen, braucht es schon Menschen wie Ralf Kramp und Jacques Berndorf. Die beiden eifeler Kriminalautoren lasen vergangenen Samstag in der Kulturhalle in Dormagen aus einigen ihrer Werke vor.

Eingeladen waren sie von ihrem Freund Jorgos Flambouraris von der City-Buchhandlung. Charmant eröffneten die beiden Autoren, die ein freundschaftliches Verhältnis pflegen, den Abend. Es sei eine Ehre, dass so viele Zuhörer gekommen seien, lobte Kramp die Menschen im nahezu ausverkauften Saal. Man wisse nie, was auf einen zukommt. Mal kämen die Leute in Scharen, mal blieben sie weg.

Den Einstieg in den Abend wagte ebenfalls Kramp mit dem Gedicht "Der Schnüffler", das er auswendig aufsagte. Nun war Jacques Berndorf mit seinem neuesten Eifel-Krimi "Die Nürburg-Papiere" an der Reihe. Er begann mit ruhiger, ernster Stimme, einen Mord zu beschreiben. "Davon habe ich einige in meinem Buch zu bieten", scherzte der Autor. Sofort zog er die Zuhörer in seinen Bann. Er beschrieb mit Liebe zum Detail, wie Protagonist Siggi Baumeister und sein Vorgesetzter Rodenstock, beide charakteristisch für Berndorfs Krimireihe, den Sohn des Toten verhörten. Und als das Thema auf die ständigen Nürburgring-Besuche seines Vaters fiel, wusste jeder im Saal: Da ist etwas faul, das klingt verdächtig. Nun war wieder Kramp an der Reihe. Seine Kurzgeschichten "Das letzte Süppchen", "Mördchen fürs Örtchen" und "Pink" sorgten für Auflockerung im Publikum. "Ich bin für den Quatsch zuständig, Berndorf für das Ernste", witzelt der Autor aus Hillesheim. Sowohl die Tatsache, dass er seine Stimme verstellte, als auch die Thematik der Geschichten, sorgte für einige Lacher. So versteckte sich ein Mann bei seinem Nachbarn im Plumpsklo, um ihn zu beobachten und zu schikanieren. Was er daraufhin erblickte, war seine eigene Frau im Schlafzimmer des Nachbarn. Der Humor lag jedoch nicht nur auf Seiten Kramps.

Mit einem Text über "die Umklammerung der Vulkaneifel durch Prostitution" den er für die Trierer Zeitung "Die Katz" geschrieben hatte, begeisterte Berndorf. So sprach er von "mobilen Lustbetten", die an der Bundesstraße anfingen "zu wippen". Und als "Engelchen 2" sich per Funk mit den Worten: "Wer will sich mit mir wälzen" an die Autofahrer wandte, war klar, dass nicht nur Kramp das "Quatschmachen" lag.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort