Kreismuseum in Dormagen Zonser Fotograf zeigt Schönheiten der Natur

Zons · Für die Ausstellung „Wildes Zons“ hat Josef Otulak dem Kreismuseum Zons rund 150 seiner Tier-Fotografien zur Verfügung gestellt. Zu sehen sind sie noch bis 23. August. Auch weitere Führungen sind möglich.

"Wildes Zons": Fotograf aus Dormagen zeigt Naturaufnahmen im Kreismuseum
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So wild ist Zons

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Foto: Josef Otulak

Der 71 Jahre alte Josef Otulak ist begeistert von seiner Heimat, von Flora und Fauna rund um die alte Zollfeste: „Wir haben in Zons eine Natur auf Weltklasse-Niveau“, sagt der Hobby-Fotograf über die Artenvielfalt. Seit 30 Jahren beobachtet er seine Umgebung ganz besonders, um vor allem die Tierarten auf Bilder zu bannen, angefangen bei Mini-Käfern und Bienen über Vögel und Spinnen bis zu Schmetterlingen und Hasen. Für die Fotos ist er nicht nur in die Knie gegangen, um sich vorsichtig den tierischen Objekten zu nähern, sondern auch mal spontan einem Hüpfer hinterher gesprungen, wie er lachend erzählt: „Beim Spaziergang muss ich dann auch mal schnell einen Käfer ,einfangen‘, manchmal muss meine Frau auch eingreifen, schließlich sind Insekten sehr schnell.“

Jetzt sind rund 150 seiner Momentaufnahmen Teil der sehenswerten Ausstellung „Wildes Zons“ im Kreismuseum Zons, wo sie bis zum 23. August noch zu bewundern sind – gemeinsam mit Kunstwerken, die von der Natur inspiriert wurden, zum Beispiel filigranem Schmuck, und Natur-Objekten wie einem Wespennest in einem Hornissennest, das die Biologische Station Knechtsteden zur Verfügung gestellt hat. Die Kunstwerke stammen von Christina Althaus, Joachim Conrad, Günther Kallen, Alke Reeh und Gabriele Wehrmeyer. Zusammen ist eine bemerkenswerte Schau entstanden, in der Kinder wie Erwachsene viel zu entdecken haben.

 Josef Otulak vor seinen Schmetterlings-Fotos im Museum.

Josef Otulak vor seinen Schmetterlings-Fotos im Museum.

Foto: Carina Wernig

In den meisten Fällen sind die Insekten glasklar auf den Fotos abgebildet, aber auch vereinzelt etwas unscharfe Motive sind zu sehen: „Ich inszeniere meine Fotos nicht, sondern bilde das ab, was mir vor die Kamera kommt“, sagt Josef Otulak selbstbewusst und konsequent. „Es geht mir um die Natur an sich, um das Festhalten des Augenblicks, nicht um die schönsten Fotos eines bestimmten Falters“, erläutert er.

Die Ausstellung „Wildes Zons“, die nur zustande kam, weil wegen der Corona-Pandemie die eigentliche Schau der schillernden Jugendstil-Schätze verschoben werden musste, kommt gut bei den Besuchern an, die sich an die Corona-Schutzvorschriften mit Mund-Nasen-Bedeckung, Abstand, Hygiene und Kontaktdatenerfassung halten. „Die Ausstellung läuft primaWir freuen uns darüber, dass viele Menschen das Wilde Zons kennenlernen möchten“, sagt Verena Rangol, die die Ausstellung mit der beeindruckenden Rückbesinnung auf die Heimat kuratiert hat.

Vor allem für Kinder ist eine „Suchliste für Entdecker“ gedacht. „Da habe ich gern ein paar Besonderheiten herausgestellt“, sagt Otulak. Da heißt es „Wenn Du mich berührst, so explodiere ich“ (Großes Springkraut), „Ich bin sprungstark und sehr gut getarnt“ (Ödlandschrecke), „Ich überlebe die Winter durch Frostschutzmittel“ (Zitronenfalter), „Ich beschleunige von 0 auf 70 km/h in 6 sec.“ (Taubenschwänzchen) und „Ich bin das schnellste Tier der Welt“ (Wanderfalke). „Dazu habe ich natürlich auch den Charaktervogel der Auen bei Zons fotografiert, den Steinkauz“, beschreibt Otulak, der am Rhein in Zons aber auch den Charaktervogel der Meeresküsten, den Austernfischer, beim Brüten entdeckt hat. „Es ist meine große Leidenschaft, die verschiedenen Arten der heimischen Tiere zu dokumentieren“, sagt der 71-Jährige, der darauf hinweist, dass im Archiv im Rhein-Kreis Neuss 1200 Arten für die Dormagener Rheinschleife zwischen Rheinfeld und Stürzelberg dokumentiert sind. „Das weiß kaum jemand“, ist er sich sicher.

Und diese beeindruckende Natur finde sich nur noch auf kleinem Raum rund um Zons: „Die Natur ist eine Meisterin in Farben und Formen.“ Wer Josef Otulak zuhört – neben der fast ausverkauften Führung am 5. August sind weitere auf Anfrage (02133 53020) möglich – bekommt sofort Lust, selbst in den Wiesen und Wäldern auf Foto-Jagd zu gehen. Dieses Interesse an der Natur zu wecken, ist ein Ziel der Ausstellung, wie Anna Karina Hahn, Leiterin des Kreismuseums, bei der Vorstellung erklärte: „Wir hoffen, dass die Ausstellung dazu beiträgt, die wunderbare Umwelt hier in Zons noch mehr zu schätzen.“

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