Museum in Dormagen 700 Entchen baden im Kreismuseum Zons

Zons · Die Ausstellung „Ente gut – alles gut“ macht nicht nur Kindern Spaß: Enten in allen Varianten von Sesamstraße über Loriot bis Janosch sind zu sehen.

 Sammlerin Martina Goeddertz an einer von vielen Vitrinen mit ihren insgesamt 700 Quietscheentchen in der Ausstellung „Ente Gut – alles Gut“ im Kreismuseum Zons.

Sammlerin Martina Goeddertz an einer von vielen Vitrinen mit ihren insgesamt 700 Quietscheentchen in der Ausstellung „Ente Gut – alles Gut“ im Kreismuseum Zons.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Wenn sie sprechen könnten, wäre das ein riesiges Gequake – aber so „baden“ die 700 Quietscheentchen in allen möglichen Varianten stillvergnügt im großen Saal des Kreismuseums Zons. Und sie schaffen es sofort, dem Betrachter ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern: Denn es scheint keine Uniform, keine berufstypische Kleidung, keine landestypische Tracht oder kein Fußball-Outfit zu geben, das nicht an einer Badeente verewigt wurde. Die wunderbare Entchen-Sammlung der Worringerin Martina Goeddertz ist bis zum 25. August hervorragend unter dem Motto „Ente gut – alles gut“ ausgestellt.

Kreismuseum Dormagen-Zons: Ausstellung zeigt 700 Bade-Enten
19 Bilder

So putzig sind die Bade-Enten in Zons

19 Bilder
Foto: Kreismuseum Zons

Sind Badeentchen museumsreif? „Eindeutig ja“, sagt Museumsleiterin Anna Karina Hahn lachend. Denn die multikulturellen Entchen bringen die Besucher nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Staunen. „Und hinter den vielfältigen Varianten steckt immer eine neue Idee, die kunstvoll umgesetzt ist“, so Hahn. Auch kulturgeschichtlich steckt hinter der Badeente mehr als „nur“ der berühmte Zeichentrick-Sketch „Herren im Bad“ von Loriot aus dem Jahr 1978: mit Herrn Müller-Lüdenscheid und Herr Doktor Klöbner und dem geflügelten Wort „Die Ente bleibt draußen!“ In einer Badewanne können sich die Besucher im Kreismuseum mit einer großen, allerdings roten, Ente fotografieren (lassen). Erstaunliches weiß Anna Karina Hahn über die Herkunft der Badetiere: „Die ersten Gummienten dienten Ende des 19. Jahrhunderts als Fischköder.“ 1949 hat der russisch-amerikanische Bildhauer Peter Ganine ein Patent für sein Badeenten-Design angemeldet, das 50 Millionen Mal verkauft wurde. In Deutschland brachte Anfang der 1970-er Jahre die Sesamstraße mit Ernies „Quietscheentchenlied“ den Durchbruch.

Die hölzerne Janosch-Tigerente ihrer Tochter Merle auf ihrem PC-Bildschirm am Arbeitsplatz war ihre erste Ente, wie die sympathische Sammlerin Martina Goeddertz berichtet: „Dann habe ich im Dezember 2015 auf dem Weihnachtsmarkt eine tolle holländische Meisje-Ente gekauft. Die war eigentlich für eine Kollegin bestimmt, aber dann wurde sie der Grundstock meiner Sammlung.“ Nach und nach haben Verwandte, Freunde und Patienten ihr immer mehr Enten gebracht, so dass ihre Sammlung nun vor allem zu Hause aufbewahrt wird. Einige Exemplare sind aber noch in der Praxis, wo sie für gute Laune sorgen und Museumsleiterin Hahn auf sie aufmerksam wurde. Jetzt werden die 700 Enten erstmals ausgestellt.

Und was es im Kreismuseum Zons alles zu entdecken gibt: Hochzeits-Entchen, eine Krippe aus lauter Enten, eine NGZ-Ente, Pippi Langstrumpf, Darth Vader, Engelchen, aber auch teuflische Vertreter, Drakula oder ein Gerippe, dazu jede Menge Ärzte, Wassersportler, Indianer, Afrikaner, Einhörner, die Queen, der Geißbock, ein Schaf und Party-People – alle in Entenform.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort