Ausstellungen in Dormagen Kreismuseum Zons zeigt prächtige Kimonos

Zons · Das Programm im Kreismuseum Zons für das erste Halbjahr 2020 hat verschiedene Schwerpunkte zu bieten.

 Kinderkimono-Motive.

Kinderkimono-Motive.

Foto: Kazuko Nakano, Japan

Mit den zwei Ausstellungen im ersten Halbjahr 2020 bezieht sich das Kreismuseum Zons auf zwei seiner Schwerpunkthemen Jugendstil und Japan. „Wir haben uns an unseren Sammlungen orientiert, aber auch Neues zusammengetragen“, erklärt Museumsleiterin Anna Karina Hahn bei der Vorstellung des Halbjahresprogramms. Angesprochen werden sollen sowohl Erwachsene als auch Kinder. Der traditionelle Ostereiermarkt und das Fliesen-Sammlertreffen fehlen ebenso wenig wie der Internationale Museumstag, bei dem es am 17. Mai um den Jugendstil geht.


Kinderkimonos Am 2. Februar startet die Ausstellung „Gute Wünsche in Seide – Kinderkimonos der Sammlung Nakano“, die bis 26. April gezeigt wird. Dazu werden rund 100 kleine Kimonos ausgestellt, die Einblick geben in das alltägliche Leben japanischer Eltern und ihre Zukunftsvorstellungen für ihre Kinder. „Denn mit der Gestaltung der Kimonos, mit der Wahl der Glücks-Motive und Symbole haben die Eltern diese Wünsche über die Kleidung ausgedrückt“, erklärt Anna Karina Hahn. Die Ausstellung, die bereits in Heidelberg gezeigt wurde, ist nicht nur für Textil-Liebhaber geeignet, sondern durch die tolle Gestaltung der Kimonos fast wie eine Bilderausstellung zu sehen. Und da Kinder die Adressaten der Glück-Wünsche sind, werden auf den Kimonos immer wieder Platzhalter für ein langes Leben untergebracht wie die Schildkröte oder die „Freunde des Winters“, Kiefer, Bambus und Pflaume. Passend dazu gibt es Workshops in Origami und Kimono-Ankleiden (beides am 2. Februar beim „Mini-Japan-Tag“), in der Blumenstickkunst Ikebana und im Manga-Zeichnen für Jugendliche – unter Leitung von FSJ-lerin Michelle Petersen.

Jugendstilschätze Die zweite große Ausstellung beschäftigt sich vom 8. Mai bis 11. August mit „Glänzende Kostbarkeiten – Jugendstilschätze der Orvit AG“. Dabei geht es um die Vereinbarkeit von Kunst und Handwerk und die ganzheitliche Schönheit. Die Rheinische Bronzegießerei Ferdinand Hubert Schmitz-Cöln-Ehrenfeld, bekannt als Orvit, hat Gebrauchs- und Luxuswaren hergestellt: Zinnobjekte, die durch Lackierung, Versilberung und Vergoldung verschönert wurden. In Zons werden besonders schöne, prunkvolle und seltene Objekte gezeigt, darunter eine kleine Auflage aus Sterling-Silver. „Es kommen auch einige Highlights zu uns, die 1900 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt wurden“, sagt Karina Hahn. Ein Objekt war sogar noch nie in einem Museum zu sehen. Die glänzenden Kostbarkeiten werden durch blumige Jugendstil-Entwürfe von M.P. Verneuil ergänzt. Es gibt eine Konzert-Lesung zum Jugendstil in Text und Musik.
Heimatbegegnung In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund und dem Verein Ikar wird vom 21. Juni bis 9. August in der Studioausstellung „Heimat – schön“ zu sehen sein. „Zum vierten Mal in Folge beschäftigen sich Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren mit Facetten von Heimat“, erläutert Verena Rangol, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kreismuseums Zons. Dieses Mal geht es um Natur, Nachhaltigkeit, aber auch Begegnungen miteinander und das Zusammentreffen mit anderen Kulturen.

Vortrag und Exkursion Gleich zu zwei Themen bietet der Verein der Freunde und Förderer des Kreismuseums Zons um Joachim Fischer eine Kombination aus Vortrag und Besichtigung an, die auch einzeln besucht werden können. Am 6. Februar um 19 Uhr referiert Professorin Gabriele Sander über Else Lasker-Schülers lyrische Künstler-Porträts im Gewölbekeller des Museums – am 12. Februar führt eine Exkursion zum Von-der-Heydt-Museum nach Wuppertal zu den Ausstellungen „Else Lasker-Schüler. Prinz Jussuf von Theben und die Avantgarde“ und „Oska Schlemmer. Komposition und Experiment“. Am 5. März referiert Professor Jürgen Schram über „Das Abbild der bunten Welt“ und die Verbindung von Chemie und Farben in der (Textil-)Kunst, am 14. März führ der Ausflug ins Deutsche Textilmuseum in Krefeld zu „Zeitkolorit. Mode und Chemie im Farbenrausch“.


Eier-Bräuche Am 21. März gibt es einen Internationalen Tag über Eier-Bräuche im Kreismuseum, in Zusammenarbeit mit dem Interkulturellen Frauenforum Dormagen.

Im zweiten Halbjahr geht es fröhlich weiter, wie Karina Hahn verrät: „Unter anderem mit historischen Kasperlefiguren.“ Denn bei allen Angeboten bleibt eins gleich: „Es ist immer spannend und abwechslungsreich“, schwärmt die Museumsleiterin von ihrer Aufgabe. Weitere Infos unter www.kreismuseumzons.de im Internet.

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