Dormagen Kreisarchiv erleichtert Nutzern die Recherche

Dormagen · Durch bestandsübergreifende Suche können Interessierte Zeit und Wege sparen und viel gezielter nach Informationen forschen.

Es ist eine Mammutaufgabe für das Team des in Zons ansässigen Archivs im Rhein-Kreis Neuss. Und die Arbeit wird aller Voraussicht nach nie zu Ende sein. Stephen Schröder ist trotzdem frohen Mutes. Denn der Leiter der Einrichtung kann seinen lokalhistorisch interessierten "Kunden" einen immer besseren Service bieten.

Möglich macht das die fortschreitende öffentliche Bereitstellung der Bestände im Internet durch die Mitarbeiter im Kreisarchiv um Schröder und Sarah Kluth und die Vernetzung mit anderen Einrichtungen wie dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), die das deutschlandweite Archivportal-D ins Leben gerufen hat. Dadurch ist es viel einfacher geworden, die Archivbestände im Netz zu präsentieren - und zu sondieren. Vorteile für die Nutzer: beschleunigte und bestandsübergreifende Recherche in diversen Archiven sowie weniger vergebliche Wege und Anfragen.

Tausende von Einzelstücken - Verzeichnisse, Urkunden, Karten, Fotos - umfasst der Fundus des Archivs im Rhein-Kreis Neuss. Wer da bisher etwas finden wollte, war ohne Hilfe der Archivmitarbeiter komplett aufgeschmissen. "Über die Portale der Archive, die unser Angebot mit dem von anderen Einrichtungen verknüpfen, kann nun aber jeder von seinem Netzzugang daheim selbst herausfinden, wo er ihn interessierende Informationen und Schriftstücke findet und dann gezielt in den jeweiligen Institutionen nachforschen", sagt Schröder.

Am Computer zeigt er, wie es geht. Wer etwa auf der Landesarchivseite www.archive.nrw.de/ den Link "Bestände" öffnet und dort mit "erweiterte Suche" nach "Deichverband Zons" recherchiert, stößt auf 31 Treffer. Darunter sind zum beispiel auch solche aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln. Der Nutzer erfährt, dass die dort vorhandenen Stücke aus der Zeit von 1929 bis 1940 stammen und zu den Themenbereichen Wasser- und Brückenbau sowie Hochwasserschutz gehören. Mit einem weiteren Klick kommt er zu den Aktenzeichen dieser Archivalien und zu kurzen Angaben über den Inhalt. Der Nutzer weiß also nach wenigen Klicks, wo er was finden kann. "Er muss dann nur noch Einsicht nehmen. Die Einsichtnahme kann die Digitalisierung noch nicht ersetzen", sagt Stephen Schröder.

Das Kreisarchiv in Zons verfügt über insgesamt 200 sogenannte Bestände mit tausenden Datensätzen. "Mittlerweile sind wir im Archivportal des Landes mit 25 Beständen unterschiedlichster Art vertreten, darunter solche des Rhein-Kreises Neuss, aber auch der Stadt Dormagen und der Gemeinde Rommerskirchen. insgesamt über 2800 Datensätze", berichtet Kreisarchivar Schröder. Das ist aber erst der Anfang - denn die gut 2800 Datensätze entsprechen gerade mal einigen wenigen Prozent des Materials im Kreisarchiv. Und es kommt immer wieder neues hinzu - viel Erfassungsarbeit für die Mitarbeiter in Zons.

Die archivübergreifende Suche hat aber nicht nur für Historiker einen Mehrwert, sondern auch für das Kreisarchiv selber, wie Stephen Schröder bestätigt: "Auf diese Weise werden Dritte auf uns aufmerksam, die sonst nicht auf uns gestoßen wären." Auch die Nachhaltigkeit der Digitalisierung sei von Vorteil.

(NGZ)
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