Dormagen Kreisarchiv: Bürger dürfen Meinung sagen

Dormagen · Der Rhein-Kreis Neuss möchte Anregungen der Bürger aufnehmen, hält aber am Grundsatz-Entwurf für den Archiv-Erweiterungsbau fest.

 Tillmann Lonnes, Michael Baumeister und Stephen Schröder (v.l.) mit demPlan des Archiv-Erweiterungsbaus hinter dem Bürgerhaus.

Tillmann Lonnes, Michael Baumeister und Stephen Schröder (v.l.) mit demPlan des Archiv-Erweiterungsbaus hinter dem Bürgerhaus.

Foto: L. Hammer

Den wegen mangelnder Platz-Kapazität in der Burg Friedestrom notwendigen Erweiterungsbau des Kreisarchivs hält Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes nach wie vor für "qualitativ gut und an der Stelle des Bürgerhauses Zons städtebaulich hervorragend angesiedelt". Nachdem der ursprüngliche Entwurf des Rhein-Kreises aus Kostengründen abgespeckt wurde und die Denkmalpflege nicht mit einigen Punkten der Fassaden- und Dachgestaltung einverstanden war, liegt nun ein neuer Plan von Architekt Michael Baumeister, dem Leiter der Kreis-Gebäudewirtschaft, vor. Dieser Entwurf wurde von Bürgern, vor allem von Architekten-Kollegen, kritisiert (die NGZ berichtete). Einige Anregungen der Bevölkerung bei der Offenlage der Pläne im Baurecht-Verfahren durch die Stadt werden nun in eine Überarbeitung einfließen, wie Lonnes gestern erläuterte: "Es wird wohl auf eine erneute Offenlage hinauslaufen", sagte er. Berechtigt angeführte Ungereimtheiten wie verschiedene Angaben auf den Plänen müssten beseitigt werden. "Das beeinträchtigt aber die Grundidee unseres Entwurfes nicht", meinte er.

Dormagen: Kreisarchiv: Bürger dürfen Meinung sagen
Foto: Hammer, Linda (lh)

Das sage auch nichts über die Qualität der Entwürfe aus, wie Lonnes betonte: "Wir planen dort weder einen Protz- noch einen Billig-Bau, denn unsere Aufgabe, das Archivgut zu schützen, nehmen wir ernst." Auf Qualität, aber nicht auf Luxus zu setzen, zahle sich aus. Im Archiv im Rhein-Kreis Neuss werden Unterlagen des Kreises, der Stadt Dormagen und der Gemeinde Rommerskirchen gesichert.

Äußerungen über minderwertige Materialien weist Lonnes weit von sich: "Es wird keine Kunststoff-Fenster oder Wärmedämmputz-Fassade geben." Auch Antennen oder andere große Aufbauten seien nicht geplant. Das gebe zwar die Gestaltungssatzung her, sei jedoch nicht sinnvoll. "Der Rhein-Kreis möchte an dieser bedeutenden Stelle in der Zonser Altstadt mit einem geeigneten Bau und einer Platzgestaltung den Aufenthaltscharakter erhöhen", erklärte Lonnes. Dabei werde die historische Lage und Form des alten Klosters aufgegriffen, aber nicht 1:1 umgesetzt: "Der Neubau wird kein Klotz mit größerem oberirdischen Volumen als das Bürgerhaus", sagte Lonnes. Wer anderes berechne, müsse das unterirdisch unterzubringende Archivgut-Magazin mit einbezogen haben, was aber keine Auswirkung auf die optische Gestaltung des Platzes habe. Dort sollen 70 Parkplätze erhalten bleiben.

Wie Baumeister erklärte, werde der Bau in Massivbauweise eine helle Fassade erhalten, die nicht monochrom ist, sondern durch porös aufgearbeitete Ziegelsteine, Kalkzementputz einen aufgelockerten Eindruck machen soll. Das Dach wird mit Schiefertafeln gedeckt, eine Regenrinne und Traufe sorgen für Struktur. "Die Fenster liegen weiter hinten, um natürlichen Sonnenschutz zu nutzen", so Baumeister.

Lonnes wird ebenso wie Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann heute Abend ab 19.30 Uhr beim Forum Zons der CDU zu Gast sein. Karl Kress, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Zons, begrüßt weitere Änderungen: "Wenn es Verbesserungspotenzial gibt, sollte es auch genutzt werden, um die Akzeptanz des Projektes bei der Bevölkerung zu vergrößern", sagte Kress.

(NGZ)
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