Konzert in Dormagen „Messiah“ fesselt mit Sinfonien, Arien und Chorgesang

Knechtsteden · Der Kammerchor an der Basilika Knechtsteden führte zum 30-Jährigen erneut „Messiah“ von Georg Friedrich Händel auf.

 Der Kammerchor an der Basilika Knechtsteden führte 30 Jahre nach der Gründung erneut „Messiah“ von Händel auf.   Foto: Kammerchor

Der Kammerchor an der Basilika Knechtsteden führte 30 Jahre nach der Gründung erneut „Messiah“ von Händel auf. Foto: Kammerchor

Foto: Cedric Schrank

Wunderbar in seiner Präzision und Ausdrucksstärke sang der Chor, nicht nur in der Begleitung famos spielte das Orchester auf, und die Solisten begeisterten in ihrer herrlichen Stimmführung: Nadine Balbeisi (Sopran), Arnon Zlotnik (Altus), Henning Jendritza (Tenor) und Bernhard Hüsgen (Bass). Dirigent Bert Schmitz agierte zurückhaltender als sonst, er ließ aber in seiner Präsenz nichts an Einsatz und beherrschender Ausstrahlung vermissen. Lag es an der Fülle der christlichen Glaubenslehre? Lauschten die Interpreten selbst ihrer Klangfülle nach? Jedenfalls hat alles gepasst, faszinierte das Oratorium mit jedem sinfonischen Einspielen, fesselte bei den Arien und berührte innig beim Chorgesang.

Man ahnte, wieviel Mut und gehörige Portionen Einsatzfreude zuvor bei den Proben gefordert waren. Dieses Werk im wundersamen alten Englisch aufzuführen, zum Glück mit deutscher Übersetzung im Programmheft, das band die Aufmerksamkeit zusätzlich. So ertönte geistliche Musik reinsten Wassers, die im Wesentlichen auch von ihrem Text lebt. Manch einer mochte sich nur an der Musik erfreuen und die überwiegend dem Alten Testament entlehnten Passagen als naiv einstufen. Das änderte nichts daran, dass sie erst gemeinsam die von Komponist und Texteschreiber (Charles Jennens) beabsichtigte Wucht und Durchschlagskraft entwickelten. Gelegentlich muteten barocke Phrasierungen und laufende Wiederholungen dem Zuhörer auch einiges Stehvermögen zu. Doch in den drei Teilen, die in voller Länge abgerufen wurden, war auch eine Dramatik zu erkennen, die das Zuhören in erwartungsvoller Spannung hielt.

Am Vorabend des dritten Advents wurden Hirtenmusikanklänge („Pifa“) und allbekannte Melodien („Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“) und erst recht das absolute Glanzstück „Halleluja“ dankbar angenommen. Letzteres als begeisternde Zugabe.

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