Konzert in Dormagen „Breezers“ und „Cold Shot Reloaded“ in der Kulturkirche
Dormagen · „Entspannt, simpel, ansteckend.“ Wenn Gitarrist und Sprecher Andreas Ostendorf nicht selbst die Besonderheit der Breezers betont hätte, wäre jeder Besucher in der Kulturkirche auch selbst darauf gekommen.
Die Pulheimer „J. J. Cale“-Tribute-Band huldigt dem großen Schweiger Cale, der mit seinem Tulsa Shuffle ein eigenes Genre geschaffen hat. Das oszilliert ton- und ausdrucksgewaltig zwischen Rock, Blues, Western Swing und Rockabilly. Sowohl Schaukelstuhl-Rock als auch die harte Tour. Eric Clapton hat den Breezern wichtige musikalische Impulse gegeben, doch ihre Auftritte sind im Wesentlichen J. J. Cale zu verdanken.
„Cocain“, „Cajun Moon“ oder „After Midnight“ sind Klassiker, hinter denen Perlen wie „Rock ’n’ Roll Records“ oder „Losers“ kaum zurückstehen. „Als Cale 2013 in Kalifornien starb“, erinnert sich Ostendorf, „haben wir uns an unsere Wurzeln erinnert und die Band gegründet.“ Mit ihm musizieren Guido Lehmann, Dieter Alexius, Andreas Leisen, Heinz R. Schiefer und Horst Alexius.
Ihr Tribute-Programm kommt auf überzeugende Weise über, so dass jeder Zuhörer die Originale zu hören meint. „Sonnige, hitzeflirrende Unbekümmertheit, rollendes, whiskygetränktes Laid-back Feeling“, wie es in einer Kritik heißt, „wechseln sich ab mit einem lakonischen ,Weniger ist mehr´.“ Das ist tatsächlich vom grünen Holz des Blues Rock. Streng gezogene Grenzlinien zwischen Musikstilen werden entweder eingerissen oder schlichtweg ignoriert. Wummernde Beat-Klänge sind so nah wie geradezu lyrische Passagen. In jeder Nummer nimmt diese Band das Motto ihres großen musikalischen Stichwortgebers Cale beim Wort: „Call me the Breeze.“
Die Dormagener Band „Cold Shot Reloaded“ rockte das Haus: „Wir freuen uns, dass wir hier mal wieder ein Heimspiel haben“, stimmte Sänger Uli Hübner das vom Blues Rock bewegte Publikum ein. Ihm zur Seite standen Franz Rentergent, Gitarre, Ringo Nischak, Bass, und Robert Meyer, Schlagzeug. Nicht unbedingt geeignet für empfindliche Ohren und zartfühlende Gemüter kam ihr Musizieren voller Saft und Kraft sehr gelungen über. Beispiel für Rasanz und Fetzigkeit: „Tube Snake Boogie“ von ZZ Top.