Erweiterungsbau am Norbert-Gymnasium Konzept wird abgespeckt

Erweiterungsbau am Norbert-Gymnasium · Weil das Land seine Zuschüsse deutlich reduziert , muss die Planung für das Sportinternat und den Erweiterungsbau am Norbert-Gymnasiums in Knechtsteden erheblich preiswerter werden.

Das Konzept, einen Erweiterungsbau am Norbert-Gymnasium in Knechtsteden mit der Einrichtung eines Sportinternates zu verbinden, muss deutlich abgespeckt werden. Der Grund: Das Land wird sich an der Förderung des Projektes nicht im angekündigten Rahmen beteiligen.

Eine entsprechende Mitteilung landete vor kurzem auf dem Schreibtisch von Kreissportdezernent Tillmann Lonnes. War bislang von einer Förderung von 1,5 bis 1,7 Millionen Euro für das insgesamt 4,5 Millionen teure Projekt die Rede gewesen, wird das Land jetzt nur noch 380 000 Euro beisteuern. Die Entscheidung sei bereits im Frühjahr gefallen, Grund seien gekürzte Bundesmittel, so Lonnes.

Um das prestigeträchtige Projekt dennoch umsetzen zu können, wird zurzeit eine neue, wesentlich preiswertere Planung erarbeitet. Nach wie vor sollen im Erdgeschoss die neuen Klassenräume eingerichtet werden - allerdings mit Abstrichen -, während im Obergeschoss 20 Plätze des neuen Sportinternates geschaffen werden sollen. Die Dormagener Politiker sprachen sich im Sportausschuss einstimmig dafür aus, das Vorhaben weiterhin im bislang zugesagten Umfang zu unterstützen - auch in der abgespeckten Version.

Der Kreis will die Kosten auf rund 3,3 Millionen Euro drücken. Dies soll gelingen, indem kein externer Architekt mit dem Entwurf beauftragt wird, sondern der Kreis das Raumkonzept selbst erstellt. War bislang in Anlehnung an die Strukturen des Klosters von einem Rundbau mit Innenhöfen die Rede, ist jetzt ein einfacherer rechteckiger Bau angedacht.

Die Quadratmeterzahl des Schulerweiterungsbaus wird von 2000 auf rund 1500 Quadratmeter reduziert, die geplante Bibliothek mit Internet-Anschluss fällt weg. "Wir sehen die Sparzwänge und sind mit dieser Lösung einverstanden", erklärte Gymnasiumsleiter Josef Zanders. "Für uns steht im Vordergrund, dass unsere Schule erweitert wird, denn das ist dringend notwendig, und dass die Realisierung des Sportinternates nicht ganz aufgegeben wird."

Dieses Ziel verfolgen auch Kreis und Stadt. "Dieses Sportinternat ist ein wesentlicher Baustein der bildungs- und sportpolitischen Förderung in dieser Region", betonte Dieter Welsink, Vorsitzender des Kreissportausschusses. Am Konzept für diese Einrichtung soll dann auch nicht gedreht werden. Sparen wollen die Verantwortlichen allein an Planungskosten, Bau und Ausstattung des Erweiterungsgebäudes für die Schule.

Nach wie vor sollen zehn Plätze im Sportinternat für die Förderung von besonders begabten jungen Handballspielern zur Verfügung stehen. Zehn weitere Plätze sollen Sportlern anderer Sportarten vorbehalten bleiben - denkbar sind etwa besondere Leistungsprogramme für Ringerinnen oder Leichtathleten.

Die Gesamtsumme für die Paketlösung von 3,3 Millionen Euro werden der Rhein-Kreis Neuss, die Stadt, das Land und das Erzbistum Köln gemeinsam aufbringen. Die Stadt unterstützt die Einrichtung des Sportinternates mit 30 000 Euro, den Erweiterungsbau der Schule mit 100 000 Euro. An diesen Zahlen hat sich nach Angaben von Kämmerer Ulrich Cyprian auch nach dem Teilrückzug des Landes aus der Finanzierung nichts geändert.

Der erste Spatenstich könnte bereits dieses Jahr gesetzt werden. "Wir warten auf grünes Licht aus Düsseldorf für den vorzeitigen Baubeginn", sagt Zanders.

INFO: Campus Knechtsteden Mit dem Sportinternat verfolgt Schulleiter Josef Zanders seine Idee eines "Norbert-Campus Knechtsteden" weiter. Im Norbert-Gymnasium können die Jugendlichen in der Junior Management School (JMS) Wirtschaftskompetenz, im Medienzentrum Medienkompetenz erwerben und schließlich im Sportinternat Leistungssport betreiben.

(NGZ)
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