Die CDU in Dormagen Selbstsicherheit führt zur Wahl-Schlappe

Analyse | Dormagen · Nach dem Desaster bei der Kommunalwahl will sich die CDU neu ausrichten. Das ist auch nötig, vor allem in der Partei, aus der zu wenig Impulse kommen.

 Vor dem Wahltag herrschte bei der CDU Dormagen (mit Fraktionschef Kai Weber (l.) noch große Zuversicht.

Vor dem Wahltag herrschte bei der CDU Dormagen (mit Fraktionschef Kai Weber (l.) noch große Zuversicht.

Foto: Carina Wernig

Zwölfkommaeins. Diese Zahl dokumentiert das Drama, das sich vor fast drei Wochen abspielte. So groß ist der „Swing“, den die Wähler in Dormagen den beiden großen Parteien bescherten. Lag die CDU in der offiziell bis Ende Oktober dauernden vergangenen Wahlperiode mit 0,5 Prozentpunkten vor der SPD – das waren gerade einmal 65 Wählerstimmen – so erlebten die Christdemokraten am 13. September ihr politisches Waterloo und landeten mit 11,6 Prozentpunkten hinter der SPD auf dem harten Boden der Realität. Das Schockierende daran war aus Sicht der CDU, dass sie mit genau dem Gegenteil gerechnet hatte. „Wir haben die bessere Mannschaft.“ „Wir haben die besseren Themen.“ Das Selbstbewusstsein war riesengroß, an der Grenze zur Arroganz. Jetzt werden Weber, Deußen, Dickers & Co. miterleben, wie Rot-Grün fünf Jahre lang der Stadt ihren Stempel aufdrücken werden, ohne dass sie selbst ernsthaft mitspielen können. Außer SPD und Grüne lassen es zu. Wie bitter!