Dormagen Knechtstedener Fenster zum Greifen nah

Dormagen · Außergewöhnliche Blicke auf die ansonsten von unten nicht gut zu erkennenden Fenster der Klosterbasilika Knechtsteden ermöglicht die Ausstellung "Antikglas - Blei - Schwarzlot. Die Kirchenfenster der Basilika Knechtsteden", die vom 30. Juli bis 30. November im Kreuzgang des Klosters zu sehen sein wird. Eröffnet wird sie am 30. Juli um 20 Uhr mit einem Vortrag im Rahmen des Bibliotheksabends in der Klosterbibliothek. Danach sind die Fotos täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen.

 Das Bild zeigt das Südfenster der Basilika mit dem Hl. Philippus.

Das Bild zeigt das Südfenster der Basilika mit dem Hl. Philippus.

Foto: BÄHREN

Zu Beginn des Jahres 2013 wurde die Basilika in Knechtsteden in zwei Bauabschnitten renoviert, daher war sie innen vollständig eingerüstet. Mit Stephan Großsteinbeck, Vorstandsmitglied des Fördervereins für das Missionshaus Knechtsteden, konnte Dieter Bähren, Fachbereichsleiter Atelier für Fotokunst im Kunstverein Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen in Knechtsteden, vom Gerüst aus die Glasfenster aus nächster Nähe fotografieren.

"Ausgerüstet mit Stativ und Superweitwinkel konnte ich die Fenster im Ganzen und in vielen Details in hoher Qualität mit der HDR-Technik (High Dynamic Range) aufnehmen", berichtet Dieter Bähren über seine Arbeit. Die von Dieter Bähren und Stephan Großsteinbeck fotografierten Glasfenster sind nun in dieser Ausstellung zu sehen. Der Spiritaner Pater Konrad Breidenbach und sein Team präsentieren die großformatigen Fotos der insgesamt 23 Kirchenfenster, aber auch spannende Hintergrundinformationen zur Baugeschichte, zu den Stiftern und zur Glasmalerei.

Fast im Maßstab 1:1 wird gezeigt, was der Besucher sonst nur in lichter Höhe erahnen kann: Die Glasmalereien und die Inschriften der Knechtstedener Kirchenfenster, die in den Jahren 1889-1913 von Bürgern des Umlandes gestiftet wurden. In der Ausstellung kann der Besucher vieles entdecken, was den Blicken sonst verborgen bleibt. Da gibt es beispielsweise das Bild der frommen Anna Marie Mechthildis Neuhof, deren Stiftung an die Kirche ihr den Namen "Tempelmadam" eingetragen hat, oder aber einen Teufel, der grimmig hinter dem Gewand der heiligen Juliana hervorlugt. Ebenso kann man das Kölner Verlegerehepaar Dumont wiederfinden. Nicht weniger interessant sind die Inschriften, die die Stifter der Fenster benennen und sich wie das "Who is who" des Knechtstedener Umlandes um 1900 lesen.

Am 30. Juli um 20 Uhr wird Stephan Großsteinbeck im Eröffnungsvortrag die Besucher der Klosterbibliothek auf eine virtuelle Reise mitnehmen und ihnen auch die vielen Geschichten, die mit den Fenstern verbunden sind, vorstellen.

(NGZ)
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