Dormagen Knechtsteden wird eigene Anlage bauen

Dormagen · Wilhelm Meller, der Vorsitzende des Trägerverein des Norbert-Gymnasiums, sieht weiterhin die Chance, dass die einzige neue Sportanlage zwischen Straberg und Delhoven in Knechtsteden stehen wird. Der Runde Tisch soll Klarheit bringen.

 Wilhelm Meller (l.) und Sportinternatsleiter Christian Hentschel bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus für das Sportinternat Knechtsteden.

Wilhelm Meller (l.) und Sportinternatsleiter Christian Hentschel bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus für das Sportinternat Knechtsteden.

Foto: Jazyk

In der Stadt gibt es offenbar Irritationen darüber, wie es mit der Sportplatz-Situation im Bereich Straberg und Knechtsteden weitergeht. Eigentlich schien mit der Sitzung des Sportausschusses alles klar, weil dort der Grundsatzbeschluss für den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes und einer Laufbahn in der Form beschlossen wurde, dass die Ausschreibung auf den Weg gebracht wurde. Mit der zeitlichen Einschränkung, dass noch ein Runder Tisch stattfinden soll (die NGZ berichtete).

Ganz andere Töne kommen vom Norbert-Verein, der das Gymnasium in Knechtsteden trägt: "Noch ist nicht alles durch und entschieden", sagt Vorsitzender Wilhelm Meller, der in der Sitzung des Sportausschusses selbst nicht anwesend war. Die Knechtstedener sehen nach wie vor die Chance, dass es künftig nur eine neue moderne Sportanlage geben wird – mit Standort Knechtsteden. Dort wird eine Beteiligung der Stadt von einem Drittel der Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro erwartet. "Weil wir die besseren Argumente haben", so Meller. Der Anwalt gibt sich kämpferisch: "Der Sportausschuss hat noch nichts endgültig entschieden. Erst muss es den Runden Tisch geben. Ich gehe davon aus, dass bis dahin die Ausschreibung nicht rausgeht."

Eine etwas andere Version liefert Andreas Buchartz. Der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion lässt keinen Zweifel daran, dass aus Sicht seiner Mehrheitsfraktion der Kunstrasenplatz in Straberg noch in diesem Jahr gebaut wird. Vorgesehen ist der Baubeginn in der Sommerpause, damit der Verein nach etwa zehnwöchiger Bauzeit im Herbst die neue Anlage nutzen kann. Mit dieser Marschroute waren die CDU-Vertreter auch in den Ausschuss gegangen. "Richtig ist", so der erfahrene Sportpolitiker, "dass wir noch einen zusätzlichen Punkt in die Beschlussfassung aufgenommen haben. Und zwar, dass die Verwaltung eine Gesprächsrunde mit allen Beteiligten einberuft". Also eine Art Runden Tisch, "um nach Kooperationsmöglichkeiten zu suchen". Buchartz betont, dass eine solche Runde "ergebnisoffen" sei. Es sind keine Vorgaben vereinbart worden. Doch durch die klare Positionierung der CDU ist klar, dass es "sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass es ein Ergebnis gegen Straberg und zugunsten von Knechtsteden geben wird". Dem hält Meller entgegen: "Warum soll ich an einem solchen Gespräch teilnehmen, wenn schon alles klar ist? Wird das dann nur ein Alibi-Tisch?"

Für Überraschung sorgten die Grünen mit ihrer Zustimmung. Fraktionsvorsitzender Ingo Kolmorgen setzt eben auf diesen Runden Tisch, an dem "unsere Zweifel am Bedarf eines neuen Sportplatzes an dieser Stelle beseitigt werden sollen. Wir sind ja nicht grundsätzlich gegen einen Sportplatz in Straberg." Und wenn diese Zweifel fortbestehen? "Dann werden wir womöglich eine Sondersitzung des Sportausschusses beantragen." Die Grünen sind die größten Skeptiker der Sportplatzentwicklung, weil auch Delhovens Bedarf mit hineinspielt.

Meller setzt nach wie vor auf die Kraft der besseren Argumente, die er auf seiner Seite wähnt. "Was macht sachlich gesehen Sinn?" fragt er. "Wir haben ein großes Schülerpotenzial, die eine solche Anlage nutzt, wir werden bald anerkannte Sportschule NRW." Meller vermisst die "sachliche Auseinandersetzung." Für den Trägerverein-Vorsitzenden ist eines klar: "In Knechtsteden wird auf jeden Fall eine neue Sportanlage gebaut! Wir werden eine Anlage bekommen, im nächsten oder übernächsten Jahr."

(NGZ)
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