Kloster-Basilika Knechtsteden Festliches Weihnachtskonzert mit einigen Glanzpunkten

Dormagen · Seit 2014 lädt der Knechtstedener, aus Rommerskirchen stammende Basilika-Organist Shawn Kühn am zweiten Weihnachtstag zum Konzert.

 Weihnachtskonzert in der Basilika- unter der Leitung von Shawn Kuehn.

Weihnachtskonzert in der Basilika- unter der Leitung von Shawn Kuehn.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Während im vergangenen Jahr die Kloster-Basilika wegen des notwendigen Pandemie-Abstandes noch übersichtlich gegliedert war, strömten zu diesem Weihnachtsfest wahre Massen – bei freiem Eintritt. Dass die Konzertbesucher bereits zur Lesung der Abendmesse die Kirche bevölkern, um einen Platz zu ergattern, sollte geändert werden: Viele Gottesdienstbesucher verließen entnervt die Kirche.

Das Konzert aber begann dann absolut festlich. Shawn Kühn an der Orgel und die beiden Trompeter Claudio del Popolo und Markus Quodt spielten geradezu vorzüglich eine „Sonata“ des Barockkomponisten Johann Christoph Petzel. Dem setzte Raphael Römer (Trompete) einen Glanzpunkt hinzu in einem tadellos geblasenen „Concertino“ von Georg Philipp Telemann, am Cembalo zuverlässig von Andreas Biertz begleitet. Zum festlichen Höhepunkt trafen sich dann alle drei Trompeter bei den „Sinfonies“ des französischen Barockkomponisten Jean-Joseph Mouret und zu „Vom Himmel hoch“, einer phantastischen Bearbeitung aus dem Weihnachtsoratorium von Johann-Sebastian Bach. Zum festlichen Charakter dieser Werke trugen maßgeblich Kai Stoffels (Pauke) und Shawn Kühn (Orgel) bei, wobei die kleine William-Holt-Orgel aus England Mühe hatte, Pauken und Trompeten Paroli zu bieten.

Für die leisen Töne sorgte Barbara Hettrich (Panflöte), besonders gelungen in einem „Adagio“ des britischen Barockkomponisten John Baston. Jan Redemann hatte die Basilika prachtvoll illuminiert. Das kam besonders dem zehnköpfigen Ensemble „Vox Vocum“ zugute, wenn es vor dem Hauptaltar sang: Vier Sopranistinnen gestalteten „Wie lieblich sind die Boten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, sogar seinen Doppelchor „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ vollkommen ausgeglichen, von permanent durchscheinendem Alt, Tenor und Bässen kongenial begleitet. Der einzige Tenor Maurin Biertz hatte auf seine profunde Stimme schon in den „Weihnachtsliedern“ des „Dichterkomponisten“ Peter Cornelius aufmerksam gemacht. Sehr schön auch der reine Frauenchor bei „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger. Zeitgenössische Chorsätze von John Rutter (77) und der amerikanischen Komponistin Nancy Hill Cobb (71) ergänzten ein überzeugendes Porträt des jungen „Vox Vocum“.

Shawn Kühn, der das Ensemble jederzeit sicher führte, forderte die Zuhörer nach einer langen Dankesrede auf, mit allen Mitwirkenden „O du fröhliche“ zu singen. Ein machtvoller Chor beendete die beiden Weihnachtsfeiertage.

(nima)
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