Dormagen Klubs wollen zusammenziehen

Dormagen · Mit einem spektakulären Vorschlag soll ein Auszehren des Sports in Stürzelberg verhindert werden: Tennis- und Fußball-Verein wollen ihren Sport auf einer gemeinsamen Anlage betreiben. Die Verwaltung begrüßt den Vorstoß.

 Die Turngemeinde Stürzelberg ist bereit, einige ihrer Tennisplätze aufzugeben. So würde Platz geschaffen, um den Fußballplatz der Rheinwacht unterzubringen.

Die Turngemeinde Stürzelberg ist bereit, einige ihrer Tennisplätze aufzugeben. So würde Platz geschaffen, um den Fußballplatz der Rheinwacht unterzubringen.

Foto: Stefan Büntig

In die Diskussion über die umstrittene Zusammenlegung der beiden Sportplätze in Zons und Stürzelberg kommt Bewegung: Die Spielvereinigung Rheinwacht und die Turngemeinde (TG) Stürzelberg legen eine Alternative auf den Tisch und schlagen vor, den Fußballplatz in ihrem Ort mit auf dem Gelände der Tennisanlage unterzubringen. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann spricht von einem "interessanten Konzept" und hat die Verwaltung beauftragt, dessen Realisierbarkeit zu prüfen.

"Das Annähern der beiden Sportvereine soll zu einer positiven Entwicklung für den Sport in unserem Stadtteil führen", sagen Rheinwacht-Vorsitzender Michael Krause und Jürgen Lehmann als Vorsitzender der TG. Dabei ist es ihren Aussagen zufolge möglich, erhebliche finanzielle Einsparungen zu erreichen. Sie wollen sich nicht mit dem Vorschlag der Verwaltung zufrieden geben, den Fußballplatz in Stürzelberg aufzugeben und stattdessen Trainings- und Spielmöglichkeiten für die SV Rheinwacht auf der nahe gelegenen Sportanlage in Zons zu schaffen. Die Verwaltung begründet dies mit der sinkenden Zahl von Jugendlichen und dem Spardruck im Rahmen der geplanten Haushaltssicherung.

So sieht das Alternativkonzept aus: Wegen des rückläufigen Trends im Tennissport würde die TG Stürzelberg mehrere Tennisplätze schließen, um Kosten für die Unterhaltung sparen. Die dadurch frei werdenden Flächen wären groß genug, um dort einen Kunstrasenplatz für die Fußballer zu bauen. Duschen und Umkleiden könnten entweder in einem neuen Trakt oder durch Erweiterung der vorhandenen Räume geschaffen werden.

Für die Anwohner soll ein Lärmschutzwall parallel zur Straße In der Kuhtrift entstehen. Zur Verkehrsberuhigung soll außerdem die jetzige Zufahrt zum Sportgelände für den Autoverkehr geschlossen und eine neue Anbindung über die Feldstraße und die Straße Am Wahler Berg errichtet werden. Rund 1,2 Millionen Euro würde nach erster Schätzung der Vereine der Bau des Spielfeldes mitsamt Flutlichtanlage, Lärmschutzwall, Zufahrt und neuen Parkplätzen kosten. Die Verwaltung erwartet, dass sie durch Umwandlung des alten Sportplatzes in Bauland rund zwei Millionen Euro erlösen könnte.

Beide Vereine bieten beträchtliche Eigenleistungen bei den Bauarbeiten und dem Anlegen der Grünflächen an. Dadurch wollen sie etwa 50 000 bis 100 000 Euro einsparen. Auch Pflege- und Reinigungsleistungen könnten sie künftig auf der Anlage mit übernehmen und dadurch die Stadt um etwa 5000 Euro jährlich entlasten. Durch sinkende Energiekosten sollen weitere Ausgaben in Höhe von etwa 16 000 Euro jährlich entfallen.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort