Schrebergärten in Dormagen Kleingärtnern: Mehr als nur ein Hobby

Horrem · Horst Zaeske und Holger Roth hegen und pflegen ihre Parzellen bei den Kleingärtnern in Horrem auch im hohen Alter mit unvermindertem Elan. Nach wie vor sind die beiden täglich bei der Arbeit in ihren Gärten anzutreffen.

 Holger Roth(l.) und  Horst Zaeske sind Gründungsmitglieder des seit 1985 bestehenden Kleingartenvereins Horrem und seither Parzellennachbarn.

Holger Roth(l.) und  Horst Zaeske sind Gründungsmitglieder des seit 1985 bestehenden Kleingartenvereins Horrem und seither Parzellennachbarn.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Ohne das regnerische Wetter hätte sich der Kleingartenverein Horrem bei seinem zwei Tage währenden Sommerfest  wohl über manch einen Besucher mehr freuen können. So war es denn nach den Worten des Vorsitzenden Norbert Gröger vor allem der harte Kern der Kleingärtner, der den Weg zur Kleingartenanlage am Rudolf-Harbig-Weg fand. Zu den wind- und wetterfesten Schrebergärtnern zählen nicht zuletzt die beiden Mitgründer des Vereins Horst Zaeske (81) und Holger Roth (79).

Die Suche nach einem Ausgleich zur Berufsarbeit habe ihn 1985 dazu bewogen, bei den Kleingärtnern mitzumachen, erinnert sich Horst Zaeske, für den die Gartenarbeit auf der eigenen Parzelle durchaus eine Art „Urlaub im Kleinen“ gewesen sei. Doch auch nach etlichen Jahren im Ruhestand lässt den früher bei Bayer tätigen Horremer sein Hobby bis zum heutigen Tag nicht los. Dabei verfügte er anfangs nicht gerade über einen grünen Daumen und musste sich die Grundkenntnisse des Gärtnerns und Pflanzens erst aneignen. Nicht zuletzt von seiner Frau Helga, die ihm hier anfangs manches voraus hatte.

Heute pflanzt Horst Zaeske Tomaten und Kartoffeln ebenso an wie Bohnen und Erbsen und etliche andere Gemüsearte- von prächtigem Blumenschmuck ganz zu schweigen, der sowohl Zaeskes Parzelle als auch die seines Nachbarn Holger Roth ziert.  In gewisser Hinsicht sind er und seine Frau damit durchaus zum Teil Selbstversorger, doch wer vermutete, dass sie dies aus Kostengründen tun, läge völlig falsch. Ganz im Gegenteil: „Das Saatgut ist zum Teil teurer, als wenn man im Geschäft Gemüse kauft“, betont Horst Zaeske. Im Lauf der vergangenen dreieinhalb Jahrzehnte haben er und seine Frau sich ein schmuckes Refugium auf ihrer rund 360 Quadratmeter großen Parzelle errichtet. Zwischen diesem Wert und etwas über 400 Quadratmetern schwankt Norbert Gröger zufolge die Größe der insgesamt 160 Parzellen, die von ebenso vielen Pächtern und deren Familien bewirtschaftet werden.

 Holger Roth ist es noch genau präsent, wie er und seine Frau Frieda 1985 von der Gründungsversammlung in der damaligen Gaststätte Jägersruh nahe des Bahnhofs erfuhren. Sie nahmen teil, waren überzeugt und erhielten ihre Parzelle. „Die wurden damals ausgelost“, sagt Roth. Die Anfänge waren für „Pioniere“ wie ihn und Zaeske nicht einfach. Das Areal des heute fast wie ein Stadtteil en miniature wirkenden Geländes war früher Ackerland und von Brennnesseln und Disteln übersät, als sich die Gründer - 22 von ihnen sind bis heute aktiv - anschickten, das Land für ihre Zwecke „urbar“ zu machen.  Wenngleich sich laut Norbert Gröger Jung und Alt bei den Mitgliedern heute in etwa die Waage halten, gibt es doch Unterschiede, wie Horst Zaeske und Holger Roth anmerken. Waren früher Schlosser, Elektriker oder Dachdecker in reichem Maß vertreten, sind die handwerklichen Fähigkeiten angesichts anderer beruflicher Schwerpunkte bei der jüngeren Generation nicht mehr so ausgeprägt vorhanden wie in der Gründerzeit. Roth, der bei Bayer „von Beginn an“ im Kraftwerk tätig war, erwies sich als versierter Brunnenbauer für die Schrebergärtner.

 Der harte Kern der Horremer Schrebergärtner mit dem Vorsitzenden Norbert Gröger (rechts).

Der harte Kern der Horremer Schrebergärtner mit dem Vorsitzenden Norbert Gröger (rechts).

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die Arbeit im Garten auch mal schleifen zu lassen, kommt für beide nicht in Frage. Täglich sind sie auf ihren Parzellen anzutreffen. Holger Roth ist stets schon um 8 Uhr morgens zur Stelle und bleibt bis etwa 11 Uhr. Auch Horst Zaeske ist nach wie vor zwei bis drei Stunden am Tag vor Ort.

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