Wiljo Wimmer Klares "Ja" zum Hallenbad-Neubau

Dormagen · Der CDU-Fraktionsvorsitzende Wiljo Wimmer erwartet kommunalpolitisch ein spannendes Jahr 2013 – mit heißen Debatten.

 Wiljo Wimmer fühlt sich nicht als CDU-Fraktionsvorsitzender auf Abruf. Er will die Arbeit der Fraktion weiterhin koordinieren und Anstöße geben.

Wiljo Wimmer fühlt sich nicht als CDU-Fraktionsvorsitzender auf Abruf. Er will die Arbeit der Fraktion weiterhin koordinieren und Anstöße geben.

Foto: Hans Jazyk

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Wiljo Wimmer erwartet kommunalpolitisch ein spannendes Jahr 2013 — mit heißen Debatten.

Wie fällt die Arbeitsbilanz der CDU für das zurückliegende Jahr aus?

Wimmer Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Wir können stolz darauf sein, dass es gelungen ist, das Haushaltssicherungskonzept auf eine breite Basis zu stellen und mit einer großen Mehrheit zu verabschieden. Das macht es auch dem Landrat als Aufsichtsbehörde einfach, das HSK zu genehmigen. Ein wichtiger Baustein unserer Bilanz ist der Beginn des Bahnhof-Umbaus. Als Erfolg sehe ich auch die breite Ablehnung der Zusammenarbeit im Rat mit Pro NRW. Ich hoffe jetzt auf einen Sinneswandel. CDU und SPD haben vereinbart, die neue Fraktion probeweise in die Runde der Fraktionsvorsitzenden einzuladen.

Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann hat in seiner Neujahrsansprache gesagt, er hoffe, 2013 werde ein ruhigeres Jahr. Teilen Sie diese Hoffnung?

Wimmer 2013 wird sicher nicht langweilig. Nehmen Sie allein den Schul- und Bildungsbereich. Dort kommen mit der Elternbefragung zu Sekundar- und Gesamtschule, mit der Frage der Trägerschaft der Förderschule, oder mit der Einrichtung von Lernorten wichtige Themen und sicherlich heiße Diskussionen auf uns zu. Darüber hinaus sollen die Planungen auf dem Zuckerfabrik-Gelände vorangebracht werden. Neue Wohnbauflächen, Stadtteilerneuerung Horrem, die Bäderfrage und die Fortschreibung des Sportentwicklungsplans — alles wichtige Themen.

Hoffmann hat sich am vergangenen Sonntag noch einmal klar für einen Hallenbad-Neubau ausgesprochen. Sehen Sie das auch so?

Wimmer Ja.

Der Haushaltsausgleich klappt nur mit langfristig deutlich mehr Gewerbesteuereinnahmen. Wie optimistisch sind Sie, dass das gelingt?

Wimmer Wir hätten das HSK nicht verabschiedet, wenn wir nicht davon überzeugt wären, dass dies gelingen wird. Die Stadt ist tendenziell auf einem guten Weg. Von zentraler Bedeutung ist es, dass der neue Gebietsentwicklungsplan, der der Stadt zusätzliche Flächen bringen soll, noch in der laufenden Wahlperiode der Kommunalparlamente verabschiedet wird. Die CDU-Vertreter im Regionalrat drängen auch darauf, leider ist die SPD dort eher bremsend unterwegs.

Ist die Haltung des Bürgermeisters richtig, erst einmal am Kohnacker als potenzielles Gewerbegebiet festzuhalten, solange in Sachen Silbersee nichts entschieden ist?

Wimmer Unbedingt! Man sollte so lange den Kohnacker als Option behandeln, bis das Areal am Silbersee tatsächlich realisiert werden kann. Das Areal am Silbersee ist aus trimodaler Sicht, also mit Industriebahn, Wasser- und B 9-Anschluss einfach perfekt.

Der Stadtverband muss jetzt die Kommunalwahl vorbereiten. Die Fraktion steht vor einem personellen Neuanfang, zwei Drittel der ursprünglichen Fraktion tritt nicht mehr an oder ist schon weg. Was ist angesichts dieser schwierigen Situation von dieser "Auslauf-Fraktion" 2013 zu erwarten?

Wimmer Wir verstehen uns sicherlich nicht als Auslauf-Fraktion, nur weil einige Ratsmitglieder künftig eine andere Lebensplanung anstreben. Die ausscheidenden Mitglieder werden ihre Arbeit deshalb nicht ruhiger angehen, ganz im Gegenteil. Jeder schaut noch mal auf seine Themen und Projekte und wird sie vorantreiben. Von Lethargie also keine Spur.

Was ist mit Ihnen, Herr Wimmer? Bei der Römer-Therme konnten Sie sich fraktionsintern nicht durchsetzen, beim Thema Straberg drohte und droht der Koalitionsbruch. Wie wollen Sie als scheidender Fraktionschef den Laden zusammenhalten?

Wimmer Bei der Römer-Therme habe ich unter dem Strich Recht behalten. Ich fühle mich keineswegs als Fraktionsvorsitzender auf Abruf. Ich bin willens und in der Lage, die Arbeit der Fraktion zu koordinieren und Anstöße zu geben.

Können Sie sich ein Leben vorstellen, ohne aktiv in die Politik einzugreifen?

Wimmer Ja. Ich habe gesagt, dass ich 2014 nicht mehr zur Kommunalwahl antreten werde.

Das heißt, es gibt vielleicht doch noch einen Weg zurück in die Politik?

Wimmer Ich werde definitiv nicht mehr hauptberuflich Politik betreiben.

KLAUS D. SCHUMILAS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort