Aktion in Dormagen „Fleißkärtchen“ für gute Autofahrer

Im Rahmen einer Aktion zur Verkehrssicherheit haben Kinder der Kita „Zur Heiligen Familie“ in Horrem „Fleißkärtchen“ verteilt und sich damit für rücksichtsvolles Autofahren bedankt.

Viele Autofahrer waren überrascht, als sie am Montag auf der Knechtstedener Straße plötzlich von der Polizei gestoppt wurden. Zu schnell gefahren, ein Verkehrszeichen übersehen? Weit gefehlt: Statt einer teuren Verwarnung erhielten sie „Fleißkärtchen“ und ein dickes Dankeschön für ihr „gutes Fahren“. Die Autofahrer waren nämlich mittendrin in einer Aktion zur Verkehrserziehung von Kindergartenkinder. Und dort, im Bereich der Kita „Zur Heiligen Familie“ waren es Vorschulkinder, die ihnen selbst gebastelte, postkartengroße Karten durch das Beifahrerfenster reichten. Petra Moll war begeistert: „Die Kinder haben das richtig gut gemacht“, sagt die Verkehrssicherheitsberaterin der Kreispolizeibehörde.

Kinder sind klein und können schnell übersehen werden. „Ihr Gefahrenbewusstsein ist noch nicht ausgeprägt, sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht zuverlässig abschätzen“, erklärt Moll. Dagegen ist ihr Bewegungsdrang sehr groß – sie reagieren spontan. Das macht sie unter anderem für Autofahrer unberechenbar. Im Bereich von Kindergärten und Schulen müssen Auto- und Motorradfahrer immer damit rechnen, dass Kinder plötzlich auf die Straße laufen. In Dormagen, an der Knechtstedener Straße, befinden sich neben Geschäften, Cafés und Arztpraxen auch eine Schule und ein Kindergarten. Moll: „Es gibt viele Verkehrsteilnehmer, die sich vorausschauend verhalten und Rücksicht nehmen. Bei denen wollten sich die Vorschulkinder der Kita bedanken und den Wunsch äußern, dass es so bleibt.“ Das taten sie denn auch: zuerst etwas schüchtern, dann immer mutiger. „Super, dass ihr auf uns Acht gebt!“: Die Kinder überreichten ihre selbst gefertigten „Fleißkärtchen“ an die verdutzten, aber sehr freundlichen Autofahrer. 

Weil die Kinder dieser Kita und an vielen anderen in Dormagen auch, ab Sommer zur Grundschule wechseln, nimmt eine spielerische Verkehrserziehung zunehmend eine Rolle. Moll und ihre Kollegin Daniela Lupus sind regelmäßig in den Einrichtungen unterwegs. Dann geht es um das Fußgängertraining. Heißt: den Schulweg üben. Die Eltern sind dann immer mit dabei und verleihen zusätzlich Sicherheit. „Dabei sind Wiederholungen wichtig, damit sich bei den Kindern alles gut einprägt“, verdeutlicht Petra Moll. Wann Kinder weit und sicher genug sind, um den Schulweg alleine zu schaffen, dafür gibt es keine Regel. „Das ist individuell unterschiedlich“, sagt die erfahrene Polizeibeamtin. „Die Eltern können am besten einschätzen, wie sicher ihr Kind ist. Aber irgendwann anfangen muss man damit. Und am besten nicht erst in der vierten Klasse.“ Jolanta Plaz, Leiterin der Kita in Horrem, erklärt, dass die Kinder bei gemeinsamen Ausflügen Regeln beigebracht bekommen und Respekt vor dem Straßenverkehr lernen sollen. Was sie bei der Aktion besonders beeindruckte: „Die Kinder sehen die Polizisten als Vorbild an und haben richtig Respekt vor ihnen.“

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