Dormagen Kinder stiften Zukunft

Dormagen · Dormagen Mit dem "Dormagener Modell” ist die Stadt in der Kinder- und Familienpolitik bundesweit spitze. Doch das reicht nicht. "Wir wollen uns ständig weiterentwickeln”, sagt Uwe Sandvoss, Koordinator für das Dormagener Modell. Ein Forum dazu: das "Bündnis für Familien” von Initiative und Stadt Dormagen.

 Familienfreundlichkeit hat in Dormagen einen hohen Stellenwert. Jetzt werden im „Bündnis für Familien” weitere Schritte überlegt, wie Familien ihre unterschiedlichen Erfahrungen besser austauschen können.

Familienfreundlichkeit hat in Dormagen einen hohen Stellenwert. Jetzt werden im „Bündnis für Familien” weitere Schritte überlegt, wie Familien ihre unterschiedlichen Erfahrungen besser austauschen können.

Foto: Hans Jazyk

Jetzt stellten die sechs im Mai gegründeten Arbeitskreise ihre ersten Ergebnisse vor. "Und die haben bereits erstaunlich konkrete Züge angenommen”, berichtet Thomas Merbeck, Vorsitzender der Initiative. So scheint es in Dormagen immer noch an der Vernetzung einiger wichtiger Familien und Kinderbedürfnisse zu hapern. Jetzt soll zeitnah zum Beispiel unter den Netzwerken für Familien im Internet eine Babysitter-Börse angeboten werden.

Auch ein spezielles Problem soll bald geklärt werden: Im kommenden Jahr endet das Kindergartenjahr Ende Juli, die Schule beginnt aber erst Ende August. Wie werden die Kinder in der Zwischenzeit betreut? Aber auch ganz praktische Anregungen diskutierten die rund 30 Mitwirkenden an dem Zukunftsprojekt: zum Beispiel einen Kochkursus, in dem Eltern sich gegenseitig beibringen, ihre Familien preiswert und gesund zu ernähren.

Als ein weiterer Baustein in der Unterstützung für Familien soll eine Börse für familiennahe Dienstleistungen ins Netz gestellt werden. Ziel dabei ist es laut Sandvoss, Angebote für Einkaufshilfen, Gespräche oder Vorlesestunden zu koordinieren. Sandvoss: "Wir haben festgestellt, dass dafür ein hoher Bedarf besteht.” Nach Angaben der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Kerstin Belitz, die das Bündnis koordiniert, ist zwar für Kinder das Netzwerk mittlerweile sehr gut ausgebildet. "Dringend benötigt werden aber Angebote für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren”, so Belitz.

Eine erste Idee soll kurzfristig umgesetzt werden: eine Praktikums-Börse im Internet. Schlüssige Konzepte für diese Altersgruppe sollen erst nach Gesprächen mit den Jugendlichen erörtert werden. Um diese Kontakte will sich ein Arbeitskreis kümmern. Als schwierig, so Belitz und Sandvoss, kristallisiert sich die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in Sachen Kinderfreundlichkeit heraus. "Wir müssen gerade in der Krise sehr viel Überzeugungsarbeit leisten.”

Um hier konkret tätig werden zu können, soll in Dormagen ein mehrtägige "Familienmesse” mit Workshops, Informationen, Foren und Ausstellungen veranstaltet werden. Mit dabei ins Boot sollen die Unternehmen geholt werden. Merbeck: "Wir erhoffen uns von dieser Veranstaltung eine Initialzündung.”

Titel: "Kinder stiften Zukunft”. Mit dem möglichen Kooperationspartner Bertelsmann-Stiftung hat Kerstin Belitz auch bereits Kontakt aufgenommen ­ im Januar ist ein erstes Treffen zwischen Stadt und Vertretern der Stiftung terminiert. Bertelsmann hat diese "Familienmessen” bereits in Nürnberg und Wolfsburg mit großem Erfolg angeboten. Belitz: "Jetzt sucht Bertelsmann eine Stadt von der Größe Dormagens.” Sie erhofft sich "auf breitester Front ein umfassendes Forum insbesondere auch für die Unternehmen.” Zur Sache Weitblick

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