Kinder aus Dormagen Ostergrüße aus der gebotenen Distanz

Dormagen · Dormagener Kinder basteln und malen für ihre Großeltern. Wie der Ostergruß auch noch spontan gelingt und digital übermittelt werden kann.

Kinder aus Dormagen gestalten Ostergrüße
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Kinder aus Dormagen gestalten Ostergrüße

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Foto: privat

Ostern ist ein Fest für die ganze Familie. Ausflüge, Familienbesuche – das alles fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Krise flach. Dass soziale Kontakte auf ein Minimum reduziert bleiben müssen, damit sich das Virus nicht so schnell ausbreitet, schmerzt besonders an den Feiertagen.

Auf eine Sache muss aber nicht verzichtet werden: Anderen eine Freude machen, ein Bild malen, etwas Schönes basteln oder eine Karte schreiben. Für alle, die sich jetzt denken: „Oh nein, wenn ich heute etwas zur Post bringe, kommt es nicht mehr rechtzeitig an!“ – Keine Panik! Digitale Wege für Botschaften sind vielfältig. Verwandte und Freunde freuen sich garantiert auch über ein Foto von der Osterbastelei über WhatsApp oder per E-Mail.

Younes Glous aus Dormagen war schon fleißig. Der dreijährige Sohn von Pia Schmitz und Mohamed Glous ist gerade in einer ausgeprägten Mal- und Bastelphase, da kam Ostern gerade recht. Er hat Hasen- und Ostereibilder gemalt, Karten und ein süßes Küken aus einer Klopapierrolle gebastelt. Für die Oma und seine Tante, die er sonst oft sieht, hat Younes Eier verziert. Ausgeblasen hat die seine Mutter. „Das Loch darf nicht zu klein sein, aber auch nicht zu groß, damit man es noch aufhängen kann“, erklärt Pia Schmitz. „Das macht man am besten mit einer Nähnadel. Wenn mal eins kaputt geht, kann man es prima so basteln, dass es aussieht wie ein schlüpfendes Küken“, meint die zweifache Mutter. Sohn Yassin ist erst eineinhalb und hat beim Basteln noch nicht so viel helfen können. Beim Verschenken der Eier an die Oma, die in Meerbusch wohnt und in Dormagen arbeitet, war er aber dabei. „Wir haben die Eier vor die Tür gestellt und eine WhatsApp geschickt, dass sie mal schauen soll“, erzählt Pia Schmitz. Da war die vorzeitige Osterüberraschung perfekt.

Auch Victoria und Alexia Nagel wollen ihren Großeltern am Ostersonntag eine Überraschung vor die Tür legen. Die achtjährige Victoria hat aus verschiedenen Pappen Eier ausgeschnitten und sie zu einem Osterkranz zusammengeklebt, den sie noch mit Glitzersteinchen und Federn hübsch verziert hat. Alexia (3) hat ein schönes Hasenbild gemalt, das sie verschenken will. Außerdem haben die Schwestern Karten mit einem bunten, selbst ausgemalten Ei beklebt. Auch bei Nagels fehlen die Kontakte zur Familie sehr. „Die Kinder vermissen die geliebten Großeltern. Jetzt kommen sie höchstens mal kurz am Haus vorbei und winken zum Balkon hoch, das ist schon sehr komisch“, erzählt Mutter Angela Nagel.

Das finden auch Anton und Theo Höppner aus Stürzelberg. Bei ihnen kommen die Großeltern manchmal bei einem Spaziergang vorbei „und gucken durch das Gartentörchen“, erzählt Anton. „Ich find‘s blöd, dass sie nicht reinkommen können“, meint der Sechsjährige. Mit seinem Bruder Theo (4) hat er tolle Osterkarten mit Kartoffeldruck gemacht. „Man nimmt eine eiförmige Kartoffel, schneidet sie möglichst gerade durch und ritzt mit einem Küchenmesser Rillen, Kreise oder was immer man möchte raus“, erklärt Mutter Barbara Höppner. Da ist bei jüngeren Kindern auf jeden Fall elterliche Hilfe gefragt. Dann werden die Kartoffeln mit Acryl-oder Wasserfarbe angemalt, anschließend stempelt man zügig auf eine Karte. Damit die Kartoffel beim Abziehen nicht verrutscht, kann man vertikal einen Zahnstocher als Griff durchstechen. Wenn man eine andere Farbe verwenden will, Kartoffel einfach abwaschen und neu bepinseln. „Das hat Spaß gemacht. Und ich war überrascht, wie das hinterher aussieht“, meint Theo. Zu Ostern wollten Höppners eigentlich nach Texel fahren, wie im vorigen Jahr, und von dort österliche Videobotschaften an die Familie zu Hause senden. Aber daraus wird nichts. „Jetzt schicken wir die Videos eben von zu Hause aus“, sagt Barbara Höppner.

So ähnlich werden das auch Jessica Annas und Heiko Does machen. Die beiden wohnen mit ihrer Tochter Emma in Nievenheim. Für die Omas und Uromas vor Ort hat die Achtjährige gemalt und gebastelt. Für das süße Küken im Ei braucht man Pappe in Gelb, Weiß und Orange, Kleber, Schere und Stifte. „Auf die gelbe Pappe malt man die Umrisse seiner Hand und schneidet sie aus“, erklärt Jessica Annas. Das Ei zeichnet man auf die weiße Pappe, macht dem Küken ein Gesicht, klebt alles zusammen und nach Belieben noch eine Feder auf den Rücken. „Die gebastelten Sachen werden wir dann an Ostern in die Briefkästen der Großeltern werfen“, sagt die Mutter. Wo das nicht geht, werden Fotos vom Küken digital verschickt. Darüber ist die Freude bestimmt ebenso groß wie über das Gebastelte selbst.

Digitale Ostergrüße vom analogen Küken, Hasen oder Ei in Zeiten von Corona – davon werden Großeltern und Kinder sicher noch lange erzählen.

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