Dormagen Kein Zutritt für Wohnmobile

Dormagen · In der Nähe des Dormagener Zentrum gibt es keinen Platz für Wohnmobile. Der Schützenplatz an der Walhovener Straße wäre aus Sicht von Karl-Heinz Hemmer eine Option. Doch die Höhenbegrenzung lässt nur Pkw durch.

 Karl-Heinz Hemmer beklagt den Mangel an Parkplätzen für Wohnmobile, der Schützenplatz wäre aus seiner Sicht geeignet.

Karl-Heinz Hemmer beklagt den Mangel an Parkplätzen für Wohnmobile, der Schützenplatz wäre aus seiner Sicht geeignet.

Foto: Jazyk, Hans

An der Einfahrt zum Parkplatz an der Walhovener Straße ist Schluss. Karl-Heinz Hemmer steht mit seinem Frankia Wohnmobil vor der rot-weißen Schranke, die eine Durchfahrtshöhe auf 2,20 Meter begrenzt. Hemmer wird zurücksetzen und wieder nach Hause fahren. In seinem Falle ist das nicht weiter schlimm, er wohnt in Gohr und unternimmt seine Reisen in andere Regionen.

Er setzt sich aber für Gleichgesinnte ein, die auf der sogenannten Rheinschiene (B9) unterwegs sind und in Dormagen Station machen möchten.

Es gibt inzwischen rund 3600 Städte und Gemeinden in Deutschland, die Stellplätze für Wohnmobile eingerichtet haben. In der Nähe des Dormagener Zentrums gibt es diese nicht. "Erste Voraussetzung ist genug Platz zum Rangieren", weiß Hemmer.

Sein Wohnmobil ist 7,50 Meter lang und braucht bereits viel Platz. Andere Fahrzeuge sind bis zu zehn Meter lang, 2,50 Meter breit und knapp vier Meter hoch. "Zur Ausstattung eines Stellplatzes gehören außerdem eine Ver- und Entsorgungsstation sowie eine Stromsäule", sagt er.

Üblicherweise bekommt der Wohnmobilist per Münzeinwurf Strom und Frischwasser. "Die Entsorgung sollte kostenlos sein, damit niemand die Fäkalien anderswo wegschüttet", meint Hemmer.

Ein weiteres Problem sieht er bei der Ordnung der allgemeinen Parkgebühren. Für eine Tagespauschale zwischen 9 und 18 Uhr werden fünf Euro bezahlt, in der restlichen Zeit ist das Parken frei. "Die meisten Wohnmobilisten kommen aber nachmittags an und fahren am kommenden Tag mittags weiter. Sie müssten zweimal zahlen", so Hemmer, der eine Pauschale für 24 Stunden empfiehlt.

Als Sprecher des Wohnmobil-Stammtischs im Netzwerk Dormagen 55plus hat Karl-Heinz Hemmer bereits in mehreren Schreiben an die Stadt darum gebeten, zumindest die Höhenbegrenzung am Parkplatz zu entfernen, allerdings ohne Erfolg.

Dafür konnte erreicht werden, in Zons an der Stichstraße Am Bergischen Hof in unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen Feuerwache sechs Stromanschlüsse für Wohnmobile einzurichten. "Bis Ende des Jahres soll dies erfolgen", so Hemmer. Der Wohnmobiltourismus darf nicht unterschätzt werden. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gibt jeder Reisende eines Wohnmobils etwa 40 Euro pro Tag in den Orten aus, in denen er verweilt.

(NGZ/rl)
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