Dormagen Kaum Brummis unterwegs
Dormagen · Nur wenige Lastwagen nutzten die freie Fahrt am Wochenende wegen der Flugausfälle. An der Raststätte in Nievenheim herrschte normaler Ausflugs- und Sonntagsverkehr.
Seit knapp einer Woche ist das absolute Flugverbot an deutschen Flughäfen wegen der Asche des Island-Vulkans aufgehoben. Doch nur nach und nach normalisiert sich die Lage wieder. Dass von dem Flugverbot nicht nur Passagierflüge, sondern auch Post- und Gütertransporte betroffen waren, ist oft untergegangen. Um entstandene Lieferengpässe abzumildern wurde gestern das Lkw-Fahrverbot gelockert. Lastwagen die dringend benötigte Waren und Güter transportierten, durften sich eine Sondergenehmigung einholen.
Was bedeutete das für den Verkehr auf unseren Straßen? Und wie standen die Menschen dazu, die gestern auf den Autobahnen unterwegs waren? Der Rasthof Nievenheim war auch an diesem besonderen Sonntag Anfahrpunkt für Lkw-, Pkw-, und Motorradfahrer, die feststellen mussten, dass die Ausnahmeregelung nicht viele Auswirkungen auf den Autobahnverkehr hatte. "Ich merke keinen Unterschied zu sonst, es fahren wenig Lastwagen, sagte Rolf Werthschützky. Der 62 Jahre alte Brummifahrer hatte keine Sondergenehmigung und fuhr erst heute Morgen seine Route von der Costa Brava in Spanien bis nach Essen weiter. "Mir würde die Genehmigung auch nichts bringen, da sonntags keiner die Ware annimmt", erklärte Werthschützky.
Durch die Flugausfälle aufgrund der Aschewolke mussten er und seine Kollegen allerdings häufiger nach Spanien fahren. Martina Hemp schwang sich gestern zusammen mit ihrem Mann Manfred für eine Spritztour aufs Motorrad um das tolle Wetter zu genießen. "Wir haben heute ruhigen Verkehr und auf der Strecke von Leverkusen hierher nur einen LKW gesehen", erzählte die Hobbyfahrerin Martina Hemp. Von der Sondergenehmigung wusste sie gar nichts, doch sie gibt zu: "Lastwagen stören mich sowieso nicht auf der Autobahn."
Auch Autofahrer Markus Mertens und Bettina Kortum, die auf ihrem Weg von Düsseldorf nach Köln einen Zwischenstopp in Nievenheim machten, hatten von der Sondergenehmigung nichts mitbekommen. "Wir haben auch keinen einzigen Lkw auf der Strecke gesehen", erinnerte sich Bettina Kortum, während er hinzufügte: "Dabei wäre das eine gute Option für Spediteure mal sonntags fahren zu dürfen." Beide finden die Regelung "völlig in Ordnung". Sandra Esser (31), tätig im Fastfood-Restaurant in der Raststätte Nievenheim West, fand sogar, dass es besonders leer war. "Der ein oder andere Lkw-Fahrer war heute hier, aber nicht mehr oder weniger als sonst. Es ist mir nichts besonderes aufgefallen, ein ruhiger Sonntag", erzählt sie.