Seit rund drei Wochen hat sich das Leben für Charly und Linda komplett verändert: Nach dem Tod ihres Herrchen mussten die beiden schlohweißen Katzen ihr gewohntes Umfeld verlassen. Nun leben die beiden Tiere im Dormagener Tierheim. Damit zählen sie zu 66 Katzen, die aktuell im Dormagener Tierheim beheimatet sind. Die Einrichtung stößt damit an die Grenzen seiner Kapazitäten. Für Katzen gilt daher ein Annahmestopp. "Leider gibt es derzeit nur wenige Interessenten für Katzen", sagt Sabine Moesgen, Vorstand Tierschutzverein Dormagen. Hinzu kommt häufig eine Pärchenproblematik, die auch im Fall von Linda und Charly zutrifft.

Die beiden Katzen sind eng miteinander verbunden, sie hängen sehr aneinander. Deshalb möchte das Tierheim Linda und Charly nur gemeinsam abgeben. Doch genau das ist der Haken: Potenzielle neue Besitzer suchen in der Regel eher eine als zwei neue Katzen. "Bei den Interessenten handelt es sich oft um Leute, die bereits mehrere Katzen haben. Und wenn dann ein Tier stirbt, wird nach einer neuen gesucht. Aber eben nicht nach zwei", sagt Moesgen. Und so kommt es, dass der Bestand an Katzen im Dormagener Tierheim wächst und wächst. Aktuell nehmen die Verantwortlichen daher nur Fundkatzen auf. Alle anderen Fälle wandern auf die Warteliste.

Moesgen hofft im Fall von Linda und Charly, dass sich trotz der kniffeligen Ausgangslage eine schnelle Lösung für findet. Die Tatsache, dass beide Tiere taub sind, schätzt Moesgen dabei eher weniger als Vermittlungshinderungsgrund ein. "So etwas schreckt die Leute weniger ab als beispielsweise ein hohes Alter." In diesem Punkt besteht immerhin Hoffnung: Linda und Charly sind beide jeweils vier Jahre alt und damit noch verhältnismäßig jung.