Dormagen Kapelle wird zu einem Musikzentrum

Dormagen · Erst im Herbst wurde die neue Sportanlage offiziell eröffnet, jetzt entsteht im Norbert-Gymnasium in der Kapelle des ehemaligen Libermannhauses ein Musikzentrum. Außerdem wird aus dem Norbertpark ein "offenes Klassenzimmer".

 Noch wird hier kräftig umgebaut. Doch schon bald können die Schüler in der ehemaligen Kapelle des Libermannhauses musizieren.

Noch wird hier kräftig umgebaut. Doch schon bald können die Schüler in der ehemaligen Kapelle des Libermannhauses musizieren.

Foto: Georg Salzburg

Pater Hermann Josef Reetz von den Spiritanern spricht euphorisch von der "Knechtstedener Philharmonie", die gerade entsteht. Johannes Gillrath, Schulleiter des Norbert-Gymnasiums, drückt sich da schon etwas nüchterner aus, er nennt die neueste "Errungenschaft" der Schule einfach "Musikzentrum". Im Januar oder Februar sollen die Umbauarbeiten beendet sein und das Zentrum mit einem Eröffnungskonzert eingeweiht werden. 150 Zuhörer werden in der ehemaligen Ordenskapelle, die 1951 erbaut und in den siebziger Jahren in zwei Bereiche - Kapelle und Versammlungsraum - unterteilt wurde, Platz finden. Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen sind dort ebenso vorgesehen wie "ganz normaler" Unterricht. "Eine tolle Möglichkeit für unser Sinfonieorchester oder unsere Bläserklassen, dort zu proben", sagt Musiklehrer Timo Ehrler.

Neben der "Philharmonie", in der die alten Buntglasfenster der Kapelle ebenso wie eine Empore erhalten bleiben, liegen außerdem zwei neue Musikunterrichtsräume. Auch die dortige Toilettenanlage wurde bereits saniert. 65.000 Euro kostet der Umbau der Kapelle zum Musikzentrum, finanziert vom Förderverein für das Missionshaus Knechtsteden. "Die Einrichtung allerdings muss die Schule bezahlen", sagt Reetz. 80.000 Euro kostete die Renovierung der beiden Klassenräume und der Toiletten. Finanziert wurde das mit Unterstützung des Klosters, einer Privatspende und Geld vom Förderverein der Schule. "Mit der Umwandlung der Kapelle in ein Musikzentrum wird nun ein weiterer Ort des Klosters, der nicht mehr genutzt wurde, zu einem Ort fürs Schülerleben", sagt Johannes Gillrath. Bereits die ehemalige Kloster-Druckerei wurde vor einigen Jahren zur Schülerbibliothek mit Selbstlernzentrum umgebaut. Auf Anregung von Pater Reetz hatte übrigens ein Kölner Architekt bereits 2009 einen Vorschlag für die Nutzung der Kapelle als Kammermusiksaal gemacht. "Uns war daran gelegen, dass die Kapelle keinesfalls irgendwann zu einem Lagerraum mutiert", so Reetz.

 So wird das neue Musikzentrum der Schule in der ehemaligen Kapelle einmal aussehen.

So wird das neue Musikzentrum der Schule in der ehemaligen Kapelle einmal aussehen.

Foto: Wilkin&Hanrath

Ebenfalls nicht weiter vor sich hin vegetieren wird der ungefähr zwei Fußballfelder große Norbertpark neben dem Torbogen zur Basilika, der in den fünfziger Jahren einmal der Obstgarten des Klosters gewesen sei, wie Reetz mitteilt. Nun soll er ab dem Frühjahr den Schülern zur Verfügung stehen. Geplant ist dort unter freiem Himmel ein Forum mit ca.100 Plätzen. Dort sollen sich die Mädchen und Jungen nicht nur während der Pausen und Freistunden aufhalten können, dort soll auch Unterricht im Freien stattfinden können.

In die Planungen für den Park von Anfang an einbezogen waren die Schüler, die die Umbauarbeiten auch größtenteils finanzieren werden. 30.000 Euro haben sie dafür gespart. "Wir haben unter anderem Sponsoren-Wanderungen veranstaltet und Kuchen verkauft", sagt Jasper Fischer, einer der Schülersprecher. Auch Hanako Pieter, Paul Jürgens und Tim Ilbertz gehören zur Schülervertretung (SV) und damit zu der Gruppe, die sich an den Planungen zur Umgestaltung des ehemaligen Brüderparks beteiligt haben. Und neben dem alten Baumbestand wurden dort jetzt auch Bäume hinzugepflanzt. Die stammen aus dem Knechtstedener Wald und waren dem NGK geschenkt worden.

(NGZ)
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