Dormagen Kämmerer kritisiert Badinitiative

Dormagen · In der Diskussion um die Zukunft der Bäder schießt Kämmerer Kai Uffelmann gegen die Bäder-Initiative "BAD". Er hält ihr vor, zu Unrecht den TSV Bayer anzugreifen und die Bedeutung der Römertherme nicht anzuerkennen.

 Froh waren die Dormagener gestern über die Möglichkeit, sich in der Römertherme erfrischen zu können. 2200 Badegäste registrierten die Angestellten – so viele wie 2011 und 2012 nicht.

Froh waren die Dormagener gestern über die Möglichkeit, sich in der Römertherme erfrischen zu können. 2200 Badegäste registrierten die Angestellten – so viele wie 2011 und 2012 nicht.

Foto: Lothar Berns

Der Ton in der Bäder-Diskussion wird rauer. Jetzt greift Stadt-Kämmerer Kai Uffelmann die Bäder-Initiative BAD an. Er habe, so Uffelmann, "kein Verständnis", wenn die Initiative den TSV Bayer attackiere, dass dieser sich selbst um die Betriebskosten für die Römertherme kümmern soll.

"Die SSG Nievenheim/Delrath", so der Kämmerer weiter, "die ja weitestgehend hinter der Initiative für das Bürgerbegehren steht, zahlt keinen Cent für die Nutzung des Hallenbades." Uffelmann kündigte eine gemeinsame, öffentliche Sitzung diverser Ausschüsse an, in der weitere Informationen aus dem Altenburg-Gutachten genannt werden.

Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte TSV-Vorstand Günter Beilstein das Aus für die Römertherme im kommenden Jahr als mögliches Szenario genannt, wenn die Stadt sich nicht zur Hälfte am jährlichen Minus von 400 000 Euro beteilige. Beilstein griff auch die Bäderinitiative an: "Es wird nur einseitig zugunsten des Nievenheimer Bades argumentiert. Aus derzeitiger Sicht ist jede Unterschrift für das Anliegen ein Votum gegen den Erhalt der Römertherme." Das wiederum hatte Initiativen-Sprecher Michael Kallen auf den Plan gerufen, der es für "die Sache des TSV" hält, für den Erhalt des "vereinseigenen Bades" zu sorgen.

"Bei allem Verständnis für die Haltung des das Bürgerbegehren der BI BAD", so Kämmerer Uffelmann, "aber die Römertherme kann nicht als reine Vereinsanlage gesehen werden. Sie übernimmt auch einen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge." Denn, das hält Uffelmann in der gesamten Diskussion für wichtig: "Bei einem Wegfall der Römertherme bekommen wir diesen Ausfall an Wasserfläche nicht mit den städtischen Bädern kompensiert. Wir brauchen die Wasserfläche der Römertherme!"

Die ideale Lösung ist — auch angesichts der angespannten finanziellen Situation der Stadt — der Bau eines neuen, großen Hallenbades und der Erhalt der Römertherme. "So können wir auch die notwendigen Schwimmzeiten aller Nutzergruppen unterbringen." Klar sei aber, so Uffelmann, dass die Stadt die vom TSV geforderten 200 000 Euro "nicht so direkt" zahlen könne.

Die Frage sei, sagt er, welche städtische Tochter-Beteiligung es an der Römertherme geben könne. Weitere Informationen wollen die Altenburg-Gutachter geben, die ansonsten ihre Gutachten als "geistiges Eigentum" schützen und nicht veröffentlichen werden. Uffelmann: "Es gibt weitere Details, damit die Bürger erkennen, welche Folgen ein Aus der Römertherme für die Stadt hätte."

(NGZ)
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