Kultur-Reihe in Dormagen Kabarett punktet mit Mischung aus großen Namen und Newcomern

Dormagen · Das Konzept scheint aufzugehen. Das legt zumindest die Besucherresonanz nahe.

 Lisa Eckhart zündete ein furioses Kabarett-Feuerwerk in der Kulturhalle Dormagen – bei der beliebtesten Reihe des Kulturbüros der Stadt.

Lisa Eckhart zündete ein furioses Kabarett-Feuerwerk in der Kulturhalle Dormagen – bei der beliebtesten Reihe des Kulturbüros der Stadt.

Foto: Stadt Dormagen

Am Sonntagabend war der Auftritt der Kabarettistin Lisa Eckhart das 28. Gastspiel der im Januar 2017 vom städtischen Kulturbüro gestarteten Kabarett-Reihe in der „Kulle“ – und die 28. ausverkaufte Vorstellung. „Besser geht es nicht“, sagt Kulturbüro-Leiter Olaf Moll über das beliebte Angebot. Dabei „ziehen“ nicht nur die großen Namen wie Jürgen Becker, Thomas Freitag oder Sebastian Pufpaff, sondern auch die „Neuen“ – dieses Konzept geht auf, wie Moll erklärt: „Wir wollen immer auch neue Leute nach Dormagen holen.“ Dass diese Mischung funktioniert, zeigt die große Nachfrage.

Aber auch die Künstler selbst sind von Dormagens „guten Stube“ angetan, lobte doch Christian Ehring nach „Kom(m)ödchen“- und Solo-Auftritten die „Kulle“ als eine „Lieblingsstätte“, auch weil das Dormagener Publikum so gut mitgehe. Außerdem entlarvte Ehring 2016 sein Herz für mittelgroße Städte, wo ihn Großstadtdünkel nicht nervt: „Cool sein in New York kann jeder – die Challenge heißt Dormagen!“ Und auch Lisa Eckhart zeigte sich nach zwei Stunden Programm angetan von ihrem Publikum in Dormagen. Ohnehin spiele sie lieber in kleineren Städten als in den Metropolen. „Dormagen ist ja eine Stadt. Gefangen im Körper eines Dorfes.“

Begonnen hatte die zierliche 27-Jährige mit dem wasserstoffblonden Haar und dem rabenschwarzen Humor gleich mit einer Ansage: „Wenn es Ihnen heute Abend nicht gefällt, liegt es nicht an mir.“ Sie zündete am Sonntag ein furioses Kabarett-Feuerwerk, das nichts für Zartbesaitete war. Gotteslästerei, Nazi-Witze, Seitenhiebe und Kreuzfahrt-Urlauber – Lisa Eckhart ließ kaum ein Tabu aus.

In ihrem aktuellen Programm „Die Vorteile des Lasters“ hielt sie ein Plädoyer für die sieben Todsünden. Ein Mikrofon und ein Barhocker reichten ihr aus, um die große Bühne auszufüllen und die 200 Besucher in ihren Bann zu ziehen. Lisa Eckhart präsentierte sich als sympathische Diva – barfuß und im knallig schwarz-gelben Kimono. Mit anmutiger Gestk und in wienerischem Plauderton zog sie Rechtsradikale durch den Kakao.

Das städtische Kulturbüro als Veranstalter kann noch Kabarett-Abos für 2020 anbieten, auch wenn die beiden nächsten Abende mit Jürgen Becker am 3. Dezember und dem Schlachtplatten-Ensemble am 12. Januar längst ausverkauft sind. Einige Karten gibt es noch für das Satire-Duo „Onkel Fisch“ mit seinem Programm „Populisten haften für ihre Kinder“ am Samstag, 15. Februar, und die Gastspiele von Katie Freudenschuss am Samstag, 21. März, und von Chin Meyer am Samstag, 3. April 2020. Weitere Infos und Karten gibt es im Kulturbüro sowie unter 02133 257-338.

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