Renate Zlobinski aus Dormagen Job in der Altenpflege als Berufung

Dormagen · Renate Zlobinski und ihre Kunden machen wegen Corona eine anstrengende Zeit mit. Dennoch will sie ihren Beruf nicht missen, sie bekommt von den Menschen ganz viel zurück.

 Die Dormagenerin Renate Zlobinski hat ihre Berufung in der Altenpflege gefunden.

Die Dormagenerin Renate Zlobinski hat ihre Berufung in der Altenpflege gefunden.

Foto: privat

„Es war schon immer mein Wunsch, bedürftigen Menschen zu helfen“, sagt Renate Zlobinski. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Laborantin, heiratete und bekam zwei Kinder. Nach der Elternzeit hatte sie Gelegenheit, in der Pflege zu arbeiten und fand so ihre Berufung. Seit 2005 ist sie in der mobilen Pflege bei der Diakonie tätig, zunächst als Pflegehilfskraft. Doch sie wollte mehr können und machte eine Ausbildung zur Pflegefachkraft, die sie vor fast drei Jahren erfolgreich abschloss. Die richtige Entscheidung, wie die 53-Jährige betont. „Man bekommt so viel von den Menschen zurück wie in keinem anderen Beruf“, ist sie überzeugt. Der Job macht ihr großen Spaß, obwohl er seit Beginn der Corona-Pandemie aufwändiger und anstrengender geworden ist. „Die Kommunikation ist schwieriger, weil viele ältere Menschen schlechter hören und durch die Masken, die wir und die Kunden tragen, nicht von den Lippen ablesen können“, erzählt sie.

Außerdem muss noch mehr dokumentiert werden. Das Personal muss vor Dienstbeginn täglich die Körpertemperatur messen und eine Abfrage nach Covid-19-Symptomen durchführen und dokumentieren, das Ganze muss bei den Kunden ebenso gemacht werden. Auch einige Aufgaben der Pflege sind schwieriger geworden, das Duschen der Kunden zum Beispiel: Weil diese dabei natürlich keine Maske tragen können, müssen die Pflegekräfte eine FFP2-Maske tragen. „Die sind viel dichter, und das Atmen ist dadurch schon erschwert“, so Zlobinski. Außerdem sei es warm und feucht, da komme man schon ins Schwitzen.

Für die Kunden sei die Lage auch schwierig. Dementiell veränderte Menschen verstünden oft gar nicht, was los sei. Auch die ausbleibenden sozialen Kontakte fehlten den Menschen. „Das tut ihnen nicht gut, sie vereinsamen“. Renate Zlobinski redet während der Pflege viel mit ihren Kunden und bedauert, nicht mehr Zeit für sie zu haben. „Wir müssen ja weiter zum nächsten Kunden.“

Nach der Arbeit ist sie oft erschöpft, gibt sie zu, nimmt sich aber Zeit für Erholung oder einen Spaziergang an der frischen Luft. Ihre Kinder sind erwachsen, so dass sie sich voll auf den Beruf konzentrieren kann. Für die Zukunft wünscht sie sich „dass die Corona-Zeit bald vorbei ist. Vielleicht ändert sich ja auch etwas – dass die Leute das Leben mehr genießen und sich gegenseitig als Menschen akzeptieren“.

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