Interview mit Bernd Dehm „Der Tannenbusch ist einmalig“

Delhoven · Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Dormagen möchte das Naturerlebnis weiter fördern.

 Der Delhovener Bernd Dehm liebt die Natur, vor allem den Tannenbusch. Daher stellte er sich vor knapp einem halben Jahr als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Dormagen zur Verfügung.

Der Delhovener Bernd Dehm liebt die Natur, vor allem den Tannenbusch. Daher stellte er sich vor knapp einem halben Jahr als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Dormagen zur Verfügung.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Herr Dehm, seit April sind Sie Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen. Welche Erfahrungen haben Sie in dieser neuen Rolle gemacht?

Bernd Dehm Die ersten Erfahrungen waren sehr positiv. Mit macht diese Arbeit viel Spaß – genauso, wie ich mir das vorgestellt habe. Es gibt viel zu tun in den unterschiedlichsten Bereichen vom Tierpark über den Geopark und den Naturlehrpfad bis zu den Obstwiesen. Das alles funktioniert nur so gut, weil ich nette und kompetente Mitarbeiter, Kollegen und Vereinsmitglieder an meiner Seite habe, die sich mit mir für den Tannenbusch einsetzen.

Sie leben seit acht Jahren in Delhoven, kommen ursprünglich aus dem Karlsruher Raum. Warum haben Sie sich für dieses Amt zur Verfügung gestellt?

Dehm Ich liebe die Natur. Und den Tannenbusch ganz besonders. Es ist wunderbar, dieses einmalige Kleinod und Naturerlebnis-Paradies in direkter Nachbarschaft zu haben. Damit hat Dormagen ein Alleinstellungsmerkmal erster Güte. Das wollte und will ich unterstützen. Als ich dann gelesen hatte, dass es keinen Nachfolger für den scheidenden SDW-Vorsitzenden Marc Pellekoorne gibt, habe ich meine Mitarbeit angeboten.

Die SDW-Aufgaben sind vielfältig. Wie gehen Sie sie an?

Dehm Ich möchte alles kennenlernen, weiß aber natürlich, dass ich bei vielen Themen aus Zeitgründen nur an der Oberfläche kratzen kann. Es wäre für mich zum Beispiel aber durchaus vorstellbar, einen Obstbaumschnitt-Kursus zu belegen, um das intensiver zu begleiten. Am Samstag, 12. Oktober, steht auf der Obstwiese am Tannenbusch um 10 Uhr die Apfelernte mit frischem Apfelsaft-Herstellen an. Ich bin sehr froh, für jeden Bereich kompetente Experten im SDW-Team zu haben. Sehr informativ finde ich die Rundgänge mit Revierförster Theo Peters, der nächste ist die Herbst-Waldführung am 20. Oktober.

Die Frage nach Ihren Schwerpunkten haben Sie bei der Mitgliederversammlung im April mit „alle Bereiche“ beantwortet. Ist das immer noch so?

Dehm Ja, auch wenn ich in den vergangenen Wochen vor allem mit den Tieren beschäftigt war. Dort musste ein zweiter Zaun im Wildschweingehege gesetzt werden, weil die Besucher immer wieder ihren Grünschnitt-Abfall dort statt in die Biotonne abgekippt haben. Da haben wir vom Kreisveterinäramt den Hinweis erhalten, dass das eine Gefahr für die Wildschweine ist, durch Bakterien im Bioabfall an der afrikanischen Schweinepest zu erkranken. Daher haben wir einen Zaun organisiert, durch den das Gehege jetzt fünf Meter weiter von den Besuchern weg ist.

Bleibt die beliebte Tannenbusch-Woche auf dem neuen Termin im Mai statt vor den Sommerferien?

Dehm Das haben wir dieses Jahr erfolgreich ausprobiert, vor allem um Schulen und Kindergärten besser zu erreichen. Wir hatten viele Besucher, was eine gute Gelegenheit war, den Tannenbusch mit vielen neuen Aspekten noch näher zu bringen.

Was möchten Sie noch verbessern?

Dehm Ich möchte gern für alle Altersgruppen etwas im Tannenbusch anbieten, um das Naturerlebnis möglichst vielen Besuchern zu ermöglichen. Da können wir trotz des schon guten Angebotes noch mehr tun. Ich freue mich sehr, dass die Walddetektive, unser waldpädagogisches Angebot mit Biologin Nina Keßler, so gut angenommen wird. Auch da wollen wir den Kontakt mit dem heimischen Wald noch mehr Mädchen und Jungen – und darüber natürlich auch den Eltern und anderen Familienmitgliedern – stärken. Auch die Mitglieder sollen noch enger eingebunden werden.

Profitieren Sie vom momentanen Dauerthema Klimawandel und Umweltbewusstsein?

Dehm Natürlich ist der Wald und die Natur im Moment stark im Fokus der Öffentlichkeit. Wenn die Gesellschaft bewusst mit der Natur umgeht, finde ich das wunderbar. Sich mit dem Tannenbusch zu identifizieren, ist leicht möglich, zum Beispiel, indem man Mitglied in der Schutzgemeinschaft wird. Naturliebhaber räumen auch ihren Abfall weg. Und vielleicht übernehmen sie mit Tier- und Baum-Patenschaften auch direkt die Verantwortung für „ihren“ Teil der Tannenbusch-Familie.

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