Dormagen Integrativ lernen an Realschule

Dormagen · Die beiden Realschulen am Sportpark und in Hackenbroich stellen sich ab dem neuen Schuljahr Kindern dem Thema Inklusion: Sie werden integrative Lerngruppen einrichten und arbeiten schon an der Konzeption.

 Alois Moritz und die Schüler der Hackenbroicher Realschule werden ab Sommer erstmals eine integrative Klasse im Angebot haben.

Alois Moritz und die Schüler der Hackenbroicher Realschule werden ab Sommer erstmals eine integrative Klasse im Angebot haben.

Foto: H. Jazyk

Alois Moritz und seine Lehrermannschaft arbeiten konsequent an der Weiterentwicklung der Realschule Hackenbroich. Der Rektor erhielt zuletzt im Schulausschuss viel Lob für die Absicht, ab dem kommenden Schuljahr eine integrative Lerngruppe einzurichten. Das Gleiche verfolgt die Realschule am Sportpark mit Rektorin Bettina Mazurek. "Wir freuen uns auf diese Aufgabe", sagt Moritz.

Die Hackenbroicher sind stark bemüht, ihre Schule den schulisch-gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen. Vor wenigen Wochen ließ Moritz mit seinem Wunsch aufhorchen, die Realschule möglichst umgehend in eine Sekundarschule umzuwandeln.

Er sieht ebenso wie seine Kollegin Mazurek für die Schulform Realschule in der jetzigen Form keine Zukunft. Ob er mit seinem Ansinnen Erfolg haben wird, werden die weiteren Diskussionen und politischen Entscheidungen zur Neustrukturierung der Dormagener Schullandschaft zeigen, die ab Sommer 2014 greifen soll.

Jetzt aber zunächst Inklusion. Bislang hat die Hermann-Gmeiner-Hauptschule die Schüler mit besonderem Förderbedarf in verschiedenen Bereichen aufgenommen und in jeder Jahrgangsstufe eine integrative Klasse eingerichtet. Weil aber zu wenig Anmeldungen zustande gekommen sind, läuft die Hauptschule ab Sommer aus und bildet keine Eingangsklasse mehr. Die beiden Realschulen werden ab Sommer jeweils vier bis fünf Schüler mit Förderbedarf aufnehmen. An den Dormagener Grundschulen sind zurzeit 45 Kinder mit Förderbedarf angemeldet, die meisten mit 26 an der Friedensschule. "Bei uns liegt der Schwerpunkt in der sozial-emotionalen Entwicklung dieser Kinder, die auch Schwierigkeiten beim Lernern haben", sagt Moritz.+

Genau dort wollen die Hackenbroicher Lehrer ansetzen. "Wir werden bis zum neuen Schuljahr ein entsprechendes Konzept erarbeiten." Unterstützung kommt von Schulrätin Christa Banisch, die das Engagement der Realschulen sehr begrüßt. Die ordnet eine Lehrerin der Förderschule am Chorbusch mit 14 Wochenstunden nach Hackenbroich ab, damit auf Anhieb eine erfahrene Pädagogin vorhanden ist.

Die integrative Lerngruppe wird zudem mit 25 Schülern vier weniger aufweisen als die Regelklasse. Dass stets eine zweite Lehrkraft mit im Einsatz ist, gehört zu dem Gesamtkonzept.

Ganz neu ist die Thematik nicht in Hackenbroich. Immer wieder sind vereinzelt Schüler mit besonderen Problemstellungen Teil der Schulgemeinschaft, aktuell ein Kind mit einem Asperger Syndrom. "Meine Stellvertreterin Angelika Vorholz und ich haben bereits an der Chorbusch-Schule hospitiert", so Moritz. "Wir freuen uns auf diese besondere Schulentwicklung."

(NGZ/rl)
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