Integration in Dormagen „Flüchtlinge gleich behandeln“

Dormagen · Der Integrationsrat der Stadt Dormagen meldet sich mit klarer Forderung und einem Positionspapier zu der russischen Aggression gegen die Ukraine und der Flüchtlingssituation in Deutschland. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter Flüchtlingen müsse vermieden werden.

 Vorsitzender Mehmet Güneysu meldet sich mit einer klaren Position zum Umgang mit Flüchtlingen zu Wort.  Foto: LH

Vorsitzender Mehmet Güneysu meldet sich mit einer klaren Position zum Umgang mit Flüchtlingen zu Wort. Foto: LH

Foto: Hammer, Linda (lh)

Mit einem einstimmigen Votum beschloss der Integrationsrat der Stadt in seiner letzten Sitzung ein Positionspapier zu der russischen Aggression gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Flüchtlingssituation in Deutschland. Das Gremium appellierte, alle Flüchtlinge aus der Ukraine gleich zu behandeln – ungeachtet deren Hautfarbe und Staatsangehörigkeit. Die Mitglieder begrüßen die unkomplizierte und unbürokratische Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge und forderten, auch Ankömmlinge aus anderen Staaten so zu behandeln: „Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter Flüchtlingen müssen wir unbedingt vermeiden“, sagt Integrationsratsvorsitzender Mehmet Güneysu.

Zugleich weist der Integrationsrat auf die Gefahr hin, alle Russischstämmigen pauschal mit dem barbarischen Putin-Regime gleichzusetzen. Dies erzeuge Hass und Gewalt. „Wir appellieren an die Zivilgesellschaft, die Solidarität und Hilfs-bereitschaft allen vom Krieg Betroffenen gegenüber aufrechtzuerhalten. Die Willkommenskultur, die unsere Gesellschaft wieder einmal demonstriert, darf nicht in Überforderung und Misstrauen umschlagen“, so Güneysu.

Erster Beigeordneter Robert Krumbein stellte die Auswirkungen des Krieges auf die Stadt vor. Zurzeit schultere die Stadt alleine die dadurch entstandenen Kosten, was sich dementsprechend auf den städtischen Haushalt auswirken werde. Allerdings hoffe die Verwaltung, später von Bund und Land finanziell entlastet zu werden. Als für Integration zuständiger Dezernent hob Krumbein die solidarische Einstellung der Dormagener mit den Flüchtlingen, die ihre Türen für die Hilfsbedürftigen öffneten, wie auch aller, die ehrenamtlich tätig sind, hervor.

Der Integrationsrat beschäftigte sich auf Antrag der „Liste der Einheit“ mit der Umsetzung des Landesprogrammes „Kommunales Integrationsmanagement“ (KIM). Die Migrantenvertretung wandte sich an den Rhein-Kreis Neuss mit der Bitte, sie künftig an der Erarbeitung des Konzeptes zur Beantragung von dafür vorgesehenen Landesmitteln zu beteiligen, die Integrationsräte grundsätzlich in die Umsetzung einzubinden und ihnen regelmäßig über den Stand zu berichten.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort