Inobhutnahme in Dormagen Stadt verliert vor Amtsgericht

Dormagen · Die Stadt Dormagen hat vor dem Amtsgericht in Neuss eine Niederlage einstecken müssen: In einem Zivilurteil hat die Richterin die Einstweilige Verfügung vom 1. Juli, die die Stadt gegen den Anwalt Fatih Zingal erwirkt hatte, aufgehoben und dieses Ansinnen zurückgewiesen.

Zingal ist der Anwalt der Familie, aus der die Stadt zwei Kinder wegen des Verdachts der Kindesmisshandlung herausgenommen hat. Die Stadt hatte mit einer Verfügung verhindern wollen, dass Zingal zwei Behauptungen verbreitet.

„Zum einen konnte nicht belegt werden, dass er dies getan hat“, sagt Gerichtssprecher Kay Uwe Krüger, „zum anderen stellte das Gericht fest, dass diese Aussagen keine schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit der Stadt darstellen.“ Laut Zingal hatten die Beteiligten, also Familiengericht und auch Stadt, damals ein Einvernehmen darüber hergestellt, dass die Stadt sich schnellstmöglich um eine Unterbringung von Mutter und Kinder in einer Mutter-Kind-Einrichtung kümmere.

Das ist nach Angabe von Zingal inzwischen passiert. „Der Vater besucht die Familie dort im Regelfall täglich.“ Aus anwaltlicher Sicht geht das Interesse dort hin, dass die Kinder mit ihren Eltern nach Hause können. „Die Eltern bestreiten den Vorwurf der Kindesmisshandlung weiterhin vehement.“

(schum)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort