Dormagen In Knechtsteden gibt's jetzt "Apfel-Geist"

Dormagen · Seit 2001 stellt die Biologische Station im Rhein-Kreis Apfelsaft her. Neu im Angebot ist jetzt ein Apfel-Schnaps.

 Na, ein Schlückchen gefällig? Michael Stevens von der Biologischen Station ist gespannt, ob der neue Knechtstedener "Apfel-Geist" seine Liebhaber finden wird.

Na, ein Schlückchen gefällig? Michael Stevens von der Biologischen Station ist gespannt, ob der neue Knechtstedener "Apfel-Geist" seine Liebhaber finden wird.

Foto: salz

Er ist glasklar und hochprozentig und es gibt ihn seit Anfang Dezember in der 0,2 und der 0,5 Liter Flasche, den Knechstedener Apfel-Geist. Die Idee, mal wieder ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, hatte Thomas Braun von der Biologischen Station im Rhein-Kreis, als er in seinem Heimatort Schwalmtal den Weihnachtsmarkt einer Brennerei besuchte und dort auf viele "Geist"-Sorten traf. Warum eigentlich nicht mit Äpfeln, dachte sich der Landschaftsökologe. Gedacht - getan. Für den Geist, so Braun, eigne sich besonders eine Apfelsorte, der Rheinische Bohnapfel, eine alte Sorte, die lange lagerfähig sei und eine gute Aroma-Entwicklung besäße. Mit Äpfeln kennen sich die Mitarbeiter des Vereins "Biologische Station im Rhein-Kreis" bestens aus. Denn immerhin gedeihen an den Obstbäumen, die von ihnen gehegt und gepflegt werden, an die 80 Sorten, darunter solche mit so malerischen Namen wie Goldrenette Freiherr von Berlepsch, Blauer Kölner, Rheinische Schafsnase oder Weißer Winterglockenapfel.

1999 wurde in Knechtsteden die Obstwiesen-Initiative gegründet. Deren Ziel war und ist es, Obstwiesen als Bestandteil der rheinischen Kulturlandschaft und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu erhalten. Kreisweit bewirtschaftet und pflegt die Biologische Station ungefähr 1700 Bäume, davon etwas mehr als 300 im Obstsortengarten Kloster Knechtsteden. In diesem Jahr sei die Apfelernte besonders reich gewesen. "Es gab eine lange Blütezeit und keinen Frost", erklärt Thomas Braun den Grund. So konnten 20 Tonnen gepflückt werden, die im Klosterladen sowie in vielen Hofläden der Region zu kaufen sind. Neben den gepflückten Äpfeln gibt es aber auch immer reichlich Fallobst. Und das wird zu Saft oder wie nun erstmals zu einem Apfel-Geist verarbeitet. "Bei der Herstellung von einem Geist werden die Aromastoffe durch die Zugabe von Alkohol aus den zerkleinerten Früchten extrahiert", sagt Michael Stevens von der Biologischen Station. Anschließend werde der Frucht-Alkohol-Ansatz destilliert. Der "Knechtstedener Geist" hat einen Alkohol-Gehalt von 40 Volumenprozenten. 800 Liter Apfelsaft wurden in diesem Jahr produziert. Verkauft werden sie in zwei und fünf Liter-Paketen.

Von dem neuen Schnaps wurden 300 Liter gebrannt. Ihn gibt es in der 0,2 und 0,5-Liter-Flasche beim Verein selbst, im Knechtstedener Klosterladen, im Delhovener Hofladen Peters, in der "Körnerecke" in Wevelinghoven und im Kreismuseum Zons zu kaufen. Außerdem hat der Klosterhof ihn auch im Ausschank. Ob es bei der einmaligen Brennerei des Geistes bleiben wird, steht nicht fest. Das hängt auch von der Ernte im kommenden Jahr ab. Die Biologische Station ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Aufgaben u.a. sind, den Naturschutz zu fördern, Artenschutzprojekte durchzuführen und Naturschutzobjekte zu betreuen. Unter dem Motto "Der Natur auf der Spur" bietet der Verein naturpädagogische Programme für Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen an. Im Mittelpunkt der Erlebnispädagogik stehen das Entdecken, Forschen, Erleben von Pflanzen, Tieren und ihren Lebensgemeinschaften. "Durch Spiele und Workshops soll die Verantwortung mit und in der Natur gefördert werden", sagt Braun.

(NGZ)
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