Dormagen Immer mehr Rad-Unfälle

Dormagen · Die Zahl der Fahrradunfälle hat sich seit Anfang Mai verdoppelt. Ein Grund ist das Wetter. Doch gibt es laut ADFC-Chef Wilfried Nöller auch Gefahrenpunkte. Die meisten Unfälle passieren beim Einfädeln in den Verkehr.

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Foto: Hans Jazyk, Grafik: KLXM

Der Zusammenstoß am 26. Juni war nicht zu vermeiden und endete für eine 80-jährige Seniorin im Krankenhaus. Die Dame wollte mit ihrem Fahrrad in Höhe der Straße "Am Jüdischen Bethaus" in Richtung Sparkasse abbiegen und krachte mit einem 47-Jährigen zusammen, der gerade zum Überholmanöver angesetzt hatte.

Ein Beispiel aus einer Serie von Fahrradunfällen in Dormagen. Gleich zehn Mal musste die Polizei seit Anfang Mai Fahrradcrashs notieren. Besonders gefährdet seien Kinder und Jugendliche auf dem Rad, so die Kreispolizeibehörde, aber auch die Gruppe der über 65-Jährigen trage ein hohes Unfall- und Verletzungsrisiko.

"Kreuzungen sind heikel"

"Die Unfallursachen sind vielfältig", schreibt Gerhard Kropp von der Direktion Verkehr der Polizei. Besonders häufig krachte es beim Abbiegen oder Einfahren in den fließenden Verkehr. Besondere Unfallschwerpunkte mit Fahrradfahrern in Dormagen gebe es aber nicht, so die Polizei.

Das sieht ADFC-Chef Wilfried Nöller anders. "Heikel sind natürlich immer Stellen, an denen große Straßen kreuzen", sagt der Fahrradexperte. Eine solche Stelle sei die Kreuzung Zonser Straße/B9. "Die Autos fahren dort weit vor und übersehen schnell die Radfahrer", sagt Nöller.

Eine andere Stelle, an der oft Unfälle passieren, sei der Bereich Kloster Knechtsteden an der L280. "Als Radfahrer denkt man: Das schaffe ich noch!" Doch dann seien die Autos schneller da als erwartet. Ebenfalls "schwierig zu befahren" sei die Neusser Straße auf Höhe der Esso-Tankstelle. "Mit dem Rad muss man sich auf die Zwischeninsel retten", sagt Nöller.

Noch heikler wird die Situation, wenn der ADFC in einer Gruppe unterwegs ist. "Dann müssen wir natürlich vernünftig Abstand halten." Eine gute Nachricht hat Wilfried Nöller allerdings: "Es werden immer mehr Helme getragen." Der Helm ist für ihn für das Fahrrad, was der Sicherheitsgurt fürs Auto ist. Und ein Unfall mit dem Fahrrad sei nun mal in den meisten Fällen "kopflastig".

(NGZ)
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